Erster Habichtskauz-Nachwuchs seit 11 Jahren im Leipziger Zoo!

Erster Habichtskauz-Nachwuchs seit 11 Jahren im Leipziger Zoo!
Leipzig, Deutschland - Im Zoo Leipzig gab es einen erfreulichen Anlass zur Freude: Zum ersten Mal seit elf Jahren konnten die Tierpfleger Nachwuchs bei den Habichtskäuzen verzeichnen. Diese Eulenart, die in Deutschland lange als ausgestorben galt, hat sich dank gezielter Artenschutzmaßnahmen wieder stabilisiert. Die Pfleger bemerkten ein verändertes Verhalten des männlichen Habichtskäuzes, der wachsamer und aufmerksamer wurde, was schließlich zu einer spannenden Entdeckung führte: Zwei Eier wurden im Nest gefunden, aus denen Anfang Mai zwei Küken schlüpften. Mittlerweile haben die Jungvögel an Selbstbewusstsein gewonnen und können in der Voliere des Leoparden-Tals beobachtet werden. Dies berichtet thueringen24.de.
Die Habichtskäuze, bekannt für ihr nächtliches, scheues Verhalten, ziehen es normalerweise vor, sich im Schutz der Bäume aufzuhalten. Ihr Zuchterfolg im Leipziger Zoo stellt einen bedeutenden Meilenstein für den Artenschutz dar. Diese Eulenart war in Deutschland vor 200 Jahren praktisch verschwunden, was auf eine erhebliche Gefährdung hindeutet. Den ersten Zuchterfolg im Freiland erreichten Artenschützer im Jahr 2007 im Nationalpark Bayrischer Wald. Bis 2014 stieg die Population im bayrisch-böhmischen Grenzgebiet auf etwa 15 bis 20 Paare an. Seit 2017 wurden inzwischen über 100 Habichtskäuze erfolgreich in die Freiheit entlassen, wie freiepresse.de hinweist.
Artenschutz und Wiederansiedlungsprojekte
Die Jungvögel aus dem Zoo Leipzig stehen im Rahmen eines Wiederansiedlungsprojektes zur Verfügung, das in Österreich durchgeführt wird. Das genaue Zeitfenster, wann die Küken dorthin übergeben werden, ist jedoch noch unklar. Has alte Geschichten und Aufzeichnungen nach, galt der Habichtkauz in Deutschland vor 100 Jahren als ausgestorben; das letzte gefangene Exemplar fand sich 1926 im Böhmerwald. Trotz dieser kritischen Vergangenheit scheint der weltweite Bestand der Habichtskäuze derzeit nicht gefährdet zu sein, allerdings sind die regionalen Populationen in Deutschland fragil.
Die Habichtskäuze sind leicht an ihrem großen, runden Kopf und dem markanten Gesichtsschleier zu erkennen. Sie unterscheiden sich deutlich vom Waldkauz, welcher kleiner und leichter ist. Ihre Ernährung besteht aus Mäusen, Tauben, Spatzen, Eidechsen und Insekten, wobei sie vor allem lichte Wälder als Lebensraum bevorzugen. Die Verbreitung dieser faszinierenden Eulenart erstreckt sich von Skandinavien über das Baltikum bis Japan, mit vereinzelten Beständen in Mittel- und Südeuropa.
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Ort | Leipzig, Deutschland |
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