Wenn es draußen kalt und unangenehm ist, wollen sich nicht nur wir Menschen unter der Decke verstecken. Auch für viele Tiere bedeutet das: Auf ins Winterquartier! Gartenbewohner wie Igel, Siebenschläfer und Murmeltiere legen sich hin, um sich in der kalten Jahreszeit auszuruhen und zu überwintern. Gartenbesitzer, die die angehenden Langschläfer für die Frostzeit fit machen wollen, können unter anderem Winterquartiere schaffen. Zum Beispiel hilft ein Haufen Totholz, Reisig und Blätter in einer ruhigen Ecke des Gartens dem Igel. Dort macht er es sich für die nächsten vier bis fünf Monate bequem. Darüber hinaus genießen hungrige Igel im Herbst Katzenfutter mit Haferflocken oder Weizenkleie.
Was viele nicht wissen: Fledermäuse halten auch Winterschlaf. Allerdings ruhen nicht alle Arten den ganzen Winter über – einige Nachtjäger wechseln sogar ihre Schlafplätze oder verputzen gelegentlich Insekten während der kalten Jahreszeit. Die Tiere finden geeigneten Schutz, zum Beispiel in den kleinsten Lücken in Dächern und Dachböden, aber auch in alten, dichten Bäumen mit natürlichen Baumhöhlen. Die Experten des Naturschutzbundes (Nabu) raten Gärtnern und Hausbesitzern: „Wenn Sie einen Stapel Brennholz vor Ihrem Haus haben, sollten Sie auf überwinternde Fledermäuse achten, sie könnten hier sein.“
Unordnung schafft Viertel
Vor allem Gartenbesitzer können ein wenig Chaos zulassen. Das heißt: tote Äste bleiben übrig, verblasste Sträucher werden erst im Frühjahr zurückgeschnitten. Denn gefährdete Wildbienen überwintern in den hohlen Pflanzenstielen und im alten Holz. Im Herbst suchen Marienkäfer einen geschützten Platz unter den Blättern und dem Moos. Sie kuscheln sich eng aneinander und verbringen dort den Winter in Gruppen von bis zu 100 Tieren. Übrigens: Die vermeintlichen Glücksbringer tragen das wichtigste Überlebensmittel in ihrem eigenen Körper. Sie reichern ihre Körperflüssigkeiten mit Glycerin als natürlichem Frostschutzmittel an. Dies stellt sicher, dass sie nicht in der Kälte platzen.
Was andere Gärtner tun können: Ein mit Holzwolle ausgekleideter Blumentopf, der auf den Kopf gestellt und fast vollständig begraben ist, kann als Ort dienen, an dem eine Hummelkönigin Winterschlaf halten kann. Ohrenbauern freuen sich über einen mit Stroh gefüllten Topf, der am Zaun aufgehängt ist. Es gibt sogenannte Insektenhotels für Nützlinge wie Florfliegen. Diese im Frühjahr und Sommer praktischen Nisthilfen sollten auch in der kalten Jahreszeit draußen bleiben und dienen dann als Winterquartier. Wichtig: Das Insektenhotel sollte nach Süden ausgerichtet sein und das Regenwasser muss abfließen können.
Und was klar sein sollte: Laubbläser oder Staubsauger haben keinen Platz im natürlichen, tierfreundlichen Garten. Sie gefährden Krabbler und dergleichen, die bereits im Laubhaufen Schutz gefunden haben.
So überwintern Haustiere
Fütterungsstationen einrichten
Natürlich fallen in den langen Wintermonaten nicht alle Tiere in einen tiefen Schlaf. Einige Tierarten ruhen sich nur vorübergehend aus und müssen auch bei sehr kaltem Wetter genügend Nahrung finden, um über die Runden zu kommen. Neben Vögeln fällt es Eichhörnchen an kalten Wintertagen, wenn der Boden gefroren ist, schwer, nach Nahrung zu suchen. Die niedlichen Eichhörnchen füllen normalerweise im Herbst ihre „Lagerkammern“ (Erdmulden) – in ihnen werden normalerweise bis zu 10.000 Tannenzapfen, Bucheckern, Walnüssen und Haselnüssen gelagert. Aber wenn der Boden steinhart ist, nützt das ganze Herbstsammelfieber nichts. Tierliebhaber können helfen, indem sie Fütterungsplätze für Nagetiere anbieten. Geeignet sind beispielsweise spezielle Futtersilos von Fachhändlern, die nicht täglich nachgefüllt werden müssen. Das Kindermagazin „Geolino“ hat auch sehr schöne Bauanleitungen im Internet veröffentlicht.
Für ihre Winterruhe sind die Tiere jedoch auch auf einen warmen Bau angewiesen. Dazu bauen sie einen sogenannten Kobel, ein Nest aus Zweigen und Blättern. Auch bei Nagetieren sind künstliche Nisthilfen aus Holz beliebt. Hier gilt: Es muss geräumig sein und ein großes Eingangsloch haben.
Schutz im Haus
Einige Tiere treiben die ersten Kältewellen direkt in unsere warmen Häuser – zum Beispiel Mäuse. Das geht aber zu weit: „Daran sollten Sie unbedingt etwas ändern“, rät Elke Wieczorek vom DHB-Haushaltsnetzwerk. Weil Mäuse nicht nur Krankheiten selbst übertragen, sondern auch Flöhe, Milben und andere Krankheitserreger ins Haus bringen. „Mit einer einzigen Maus kann man immer noch mit einer Falle arbeiten“, sagt Wieczorek. Tierliebhaber können lebende Fallen benutzen. Wenn mehr Mäuse vorhanden sind, sollte ein Spezialist konsultiert werden.