Delitzsch: Horte gut, aber nicht alle voll ausgelastet
Man könne allen Kindern einen Platz bieten, heißt es in der Stadtverwaltung Delitzsch. Die kommunalen Platzzahlen sind auf die Kapazitäten an den Grundschulen abgestimmt. In Delitzsch gibt es mit dem Hort am Rosengarten, dieser befindet sich in der oberen Etage der Diesterweg-Grundschule, derzeit einen zu 100 Prozent ausgelasteten Hort. Nach Angaben der Stadtverwaltung ist aktuell jeder der 210 Plätze dort vergeben. Zu 97 Prozent ausgelastet sind auch die 235 Plätze der Freundschaft-Kita mit davon circa 100 Plätzen direkt im Hort der Grundschule im Delitzscher Osten. Der Hort Loberaue mit seinen 300 Plätzen ist zu 85 Prozent belegt.
In Delitzsch gibt es insgesamt inklusive der Horte 15 Kindertagesstätten und 11 Tagesmütter. Die Kindertagesstätten in Delitzsch sind gut aus-, aber nicht überlastet: Am Stichtag 1. September 2023 waren in allen Einrichtungen – einschließlich Kindertagespflegepersonen/Tagesmütter – 1855 Plätze belegt. Dies entspricht einer Auslastung von 84,5 Prozent bei einer Gesamtkapazität von 2195 Plätzen.
Eilenburg: Diffizile Situation in Ost gelöst
In Eilenburg gibt es an jeder der drei Grundschulen in den Stadtteilen Berg, Stadt und Ost jeweils einen separaten kommunal betriebenen Hort. Während die Fachbereichsleiterin Ordnung und Soziales der Stadt Annett Krause auf dem Berg bei 182 Plätzen und beim Belian-Hort mit 194 Plätzen vor Schuljahresbeginn „genügend Luft“ vermelden konnte, war es im Sebastian-Kneipp-Hort in Ost diffiziler. Denn für inzwischen 258 Grundschüler stehen dort nur 200 Plätze zur Verfügung. Zu wenig für 208 Grundschüler, die dann tatsächlich den Hort brauchen.
Die Stadt hatte sich allerdings schon im Vorfeld um eine befristete Betriebserlaubnisänderung für die benachbarten Bummi-Kindertagesstätte beim Landesjugendamt bemüht. Das hat geklappt. Annett Krause: „Konkret dürfen wir im Bummi, der früher schon mal Hortkinder hatte, eine Hortgruppe mit 28 Plätzen aufmachen.“ Diese nutzen nun acht Erstklässler in Abstimmung mit den Eltern und mit dem Versprechen, dass sie im nächsten Jahr auf jeden Fall in den großen Sebastian-Kneipp-Hort wechseln dürfen. Eilenburg wiederum kann damit auch in diesem Jahr allen Eltern, die es wünschen, einen Hortplatz anbieten.
Im nächsten Jahr sieht es vermutlich schon wieder anders aus. Denn dann dürfte der Anbau an der Sebastian-Kneipp-Grundschule Entlastung bringen, da die Schule derzeit noch notgedrungen drei Räume des Hortes benutzt.
Bad Düben möchte mehr als nur den Hortplatz bieten
In Bad Düben möchte man nicht nur allen Eltern einfach einen Hortplatz bieten. „Unser Ziel ist es, dass alle Grundschüler den Hort auch tatsächlich besuchen“, heißt es dazu in der schriftlichen Antwort auf die LVZ-Anfrage.
In Bad Düben gibt es neben dem Hort des Evangelischen Schulzentrums mit 160 Plätzen die 2021 neu gestaltete Biberburg an der Heide-Grundschule mit bis zu 250 Plätzen. Im Gegensatz zu Eilenburg werden beide nicht kommunal, sondern vom Evangelischen Schulzentrum Bad Düben beziehungsweise von der Arbeiterwohlfahrt Nordsachsen betrieben.
Das Evangelische Schulzentrum verfolgt dabei bereits seit vielen Jahren das Konzept der sogenannten gebundenen Ganztagsschule. Wenngleich der Stadtrat genau diesem gebundenen Konzept mit dem Bau der Biberburg direkt auf dem Schulcampus auch für die Heide-Grundschule die Wege geebnet hat, sei das in Sachsen für die staatliche Heide-Grundschule leider nicht ohne Weiteres möglich.