Die Stadt Leipzig zieht eine positive Bilanz zum ersten Bürgerplanspiel über Potenzialflächen für erneuerbare Stromerzeugung. Das Beteiligungsformat, das am 15. Januar 2024 erstmals getestet wurde, soll aufgrund seines Erfolges wiederholt werden. An der Veranstaltung im Neuen Rathaus nahmen 45 Leipzigerinnen und Leipziger teil, von denen 28 ausgelost wurden.
Das Planspiel basierte auf einer ersten Potenzialanalyse, bei der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Wind- und Solarenergieanlagen im Stadtgebiet modellhaft platzieren sollten. Der Fokus lag dabei auf Windkraft und Photovoltaik-Anlagen für Freiflächen, Dächer sowie eine Doppelnutzung auf Landwirtschaftsflächen (Agri-PV), gekoppelt an den jährlichen Stromertrag der Anlagen.
Dr. Brigitta Ziegenbein, Leiterin des Stadtplanungsamtes, betonte die Bedeutung der Diskussion über raumverträgliche und effektive Anlagenstandorte im Rahmen der Energiewende. Das Planspiel bot die Möglichkeit, auf Basis aktueller Flächennutzungsdaten und einer direkten Bilanzierung von erneuerbaren Strommengen, in einen Dialog über Zielkonflikte zu treten und gemeinsam nach Kompromisslösungen zu suchen.
In den vier Kleingruppen wurde intensiv über einen modellhaften Technologiemix diskutiert, immer vor dem Hintergrund des Ziels einer Klimaneutralität der Stadt bis 2040. Im Abschlussplenum wurden die Ergebnisse aller Gruppen vorgestellt und in einer Gesamtkarte überlagert, die eine Deckung zwischen 50 und 100 Prozent aus erneuerbaren Energien am Gesamtstromverbrauch der Stadt Leipzig von 2020 ergab.
Das Planspiel wurde von den Teilnehmenden sehr positiv aufgenommen. Zahlreiche Hinweise und Anregungen sollen genutzt werden, um das Beteiligungsformat zu verbessern. Eine Wiederholung ist geplant, aber noch nicht terminiert. Die Ergebnisse fließen in die Rahmenkonzeption der Stadt Leipzig ein, mit der Flächenpotenziale für erneuerbare Energien identifiziert, bewertet und räumlich gesteuert werden sollen.
Diese positive Bilanz des Planspiels spiegelt die wachsende Bedeutung von erneuerbaren Energien und der Bürgerbeteiligung an der Energiewende wider. Lokal betrachtet könnte die Wiederholung dieses Beteiligungsformats weitere Diskussionen und Entscheidungen über erneuerbare Energiequellen in Leipzig anregen. Es unterstützt auch die Stadt Leipzig bei der Umsetzung ihres Ziels, bis 2040 klimaneutral zu werden.
Historisch gesehen ist die Bedeutung von erneuerbaren Energien für Leipzig hervorzuheben, insbesondere im Kontext der Klimaziele und des Engagements für eine nachhaltige Stadtentwicklung.
In der folgenden Tabelle werden beispielhafte Daten zu erneuerbaren Energien in Leipzig aufgeführt:
Art der erneuerbaren Energie | Installierte Kapazität (MW) | Anteil an Gesamtstromerzeugung (%) |
---|---|---|
Windenergie | 150 | 20 |
Photovoltaik | 80 | 10 |
Biomasse | 30 | 5 |
Die Erfolge und Erkenntnisse des Planspiels tragen dazu bei, das Bewusstsein für erneuerbare Energien in Leipzig zu stärken und die Bürgerinnen und Bürger aktiv in den Prozess der Energiewende einzubeziehen.
Quelle: www.leipzig.de