
Bilanz 2022: 1,5 Millionen Euro für Lückenschlüsse und Instandsetzungen auf Geh- und Radwegen
Mit vielen kleinen Schritten eine große Verbesserung bewirken: Diese Idee steckt hinter den Instandsetzungsprogrammen des Verkehrs- und Tiefbauamts für den Rad- und Fußverkehr. So konnten in 2022 insgesamt 1,1 Millionen Euro für kleinere Gehwegsanierungen ausgegeben werden, mit weiteren 327.000 Euro wurde der Asphalt auf kurzen Radwegabschnitten erneuert – jeweils zusätzlich zu den regulären, komplexeren Baumaßnahmen an der Verkehrsinfrastruktur.
Ziel der städtischen Fußverkehrsstrategie ist unter anderem, dass sich alle Menschen in Leipzig sicher und ohne Hindernisse im öffentlichen Raum bewegen können. Hierfür müssen langfristig insbesondere die Gehwege instandgesetzt und ausgebaut werden. Gerade in den Stadtrandgebieten sowie in den östlichen Stadtvierteln Anger-Crottendorf, Mölkau, Sellerhausen-Stünz und Engelsdorf ist der Zustand der Fußwege vergleichsweise schlecht – dies zeigte auch die Öffentlichkeitsbeteiligung zum Fußverkehrsentwicklungsplan im Sommer.
11.000 Quadratmeter Gehfläche saniert
Für die 1,1 Millionen Euro konnten in 2022 etwa 11.000 Quadratmeter Gehwegflächen innerhalb von 61 Maßnahmen saniert werden, von der Brandiser Straße am Dorfanger in Baalsdorf bis zum Gehweg an der Pfingstweide in Leutzsch. Ebenso standen Gehwege vor Kindertageseinrichtungen oder Schulen im Fokus der Arbeiten, so am Kindergarten in der Louis-Fürnberg-Straße in Sellerhausen-Stünz oder am Titaniaweg zur 91. Grundschule in Grünau-Nord.
Der Fußverkehrsverantwortliche der Stadt, Friedemann Goerl, sagt: „Über Jahrzehnte hinweg sind mehr Gehwege kaputtgegangen als saniert werden konnten, sodass wir hier einen Investitionsstau haben der nicht so schnell abgebaut werden kann. Im Rahmenplan zur Umsetzung der Mobilitätstrategie wurden wichtige Maßnahmen für den Fußverkehr definiert, um die Gehwege baulich zu verbessern. Wichtig ist hierbei, Schritt für Schritt in ein erhöhtes Instandsetzungstempo zu kommen.“
Radwege auf 2,3 Kilometern Länge erneuert
Im vergangenen Jahr konnte zudem an zehn Stellen im Stadtgebiet die Asphaltdecke von Radverkehrsanlagen erneuert werden. Dabei wurde insgesamt eine Länge von insgesamt 2,3 Kilometern ausgebessert – der längste Abschnitt lag dabei in der Antonienstraße zwischen Kantatenweg und Küchenholzallee. Hier hatten sich auf 443 Metern in den Großplatten gefährliche Längsrillen gebildet – dieser Belag wurde durch eine gut zu befahrene Asphaltdecke ersetzt. „Nicht immer sind die Rahmenbedingungen für einen einfachen Austausch der Deckschicht gegeben und auch kleine Maßnahmen erfordern oft einen erheblichen Planungsaufwand“, erläutert der Radverkehrsbeauftragte, Dr. Christoph Waack. „Gerade jedoch mit den kleinen Maßnahmen können an vielen Stellen im Radverkehrsnetz große Komfortgewinne für den Radverkehr erzielt werden, die das Radfahren im Sinne der Mobilitätsstrategie 2030 attraktiver machen.“
Zudem wurden an 20 neuralgischen Orten im Stadtgebiet insgesamt 36 Bordsteine abgesenkt, um die Barrierefreiheit zu verbessern – so in der Selliner und Binzer Straße in Grünau in Richtung Naherholungsgebiet Kulkwitzer See oder entlang der Probsthaidaer Straße in Connewitz. Hierfür wurden zusätzlich rund 70.000 Euro aufgewandt.