Die Altenburger Standardformation steht kurz vor ihrem ersten Auftritt bei einer Deutschen Meisterschaft|||
Generalprobe der Altenburger Standardformation mit drei Durchläufen
Die drei Altenburger Tanzformationen haben eine riesige und treue Fangemeinde. Am Mittwochabend konnten sich die Anhänger jedoch selbst übertreffen. Der Goldene Pflug war proppenvoll, die Stimmung war toll und es herrschte Jubel und Begeisterung. Dies geschah jedoch nicht bei einem der beliebten Turniere, sondern bei einem öffentlichen Training der Standardformation des TSC Tanzkreis Schwarz-Gold.
„Ich bin absolut perplex, dass so viele gekommen sind, um uns anzufeuern und uns zu unterstützen“, sagte Trainerin Henriette Schaller. Die acht Paare stehen vor ihrer ersten großen Bewährungsprobe. An diesem Freitagabend geht es nach Braunschweig, um tags darauf zum ersten Mal an einer Deutschen Meisterschaft teilzunehmen – als bisher erste und einzige Formation aus dem Osten.
Die Skatstädter haben sich durch ihren Aufstieg in die 1. Bundesliga die Startberechtigung für diesen Wettkampf verdient. Ursprünglich hatten sie nach dem 3. Platz im Relegationsturnier ihren großen Traum von der Deutschen Meisterschaft bereits aufgegeben. Doch weil die Mannschaft aus Mainz ihre Startlizenz zurückzog, wurde ihr Traum doch noch wahr.
„Erst waren wir ein bisschen eingeschnappt, wollten aus Trotz nicht mehr. Doch das hat nur eine Minute gedauert, dann haben wir uns doch riesig gefreut“, verriet die Trainerin. Sie enthüllte auch, dass es im August einen Tag gab, an dem sie dachte, dass es nicht zu schaffen sei. Denn die neue Choreografie „Time“ – geleast vom Tanzsportclub Juventus Wien, der damit 2022 bei der Weltmeisterschaft die Bronze-Medaille gewann – ist doppelt so schnell wie die bisherige, der Weg auf dem Parkett viel weiter, die Schwierigkeiten größer.
Doch die Tänzerinnen und Tänzer legten im Training einfach noch eine Schippe drauf. Das Ergebnis konnte das Publikum am Mittwochabend zur Generalprobe bei insgesamt drei Komplettdurchläufen bestaunen und bei jeder gelungenen Kombination bejubeln.
Beklatscht wurde auch das neue Outfit der Akteure. Während die Damen schon in der zurückliegenden Saison ihre neuen schwarz-neongrünen Kleider präsentierten, haben nun die Männer ihre Rollis und Long-Westen gegen weißes Hemd, Frack und Fliege getauscht.
„Ich bin sehr stolz darauf, was die Mannschaft bisher geschafft hat“, konstatierte Henriette Schaller. Auch wenn noch nicht alles hundertprozentig geklappt hat, lassen sich die Tänzerinnen und Tänzer nicht entmutigen. „Wir sind vor der Deutschen Meisterschaft zwar aufgeregt und nervös, aber auf jeden Fall bereit, unser Bestes zu geben“, versicherte Mannschaftskapitän Tom-Niclas Rausch. Ein Mittelfeldplatz wäre sehr schön, sagt er.
Sollte die Altenburger Standardformation am Sonnabend die Zwischenrunde erreichen, wird sie bei der Übertragung im NDR-Fernsehen zu erleben sein. Leider wird es in der neuen, im Januar startenden Saison keine Wettkämpfe in der Heimat geben, da durch die späte Qualifikation für die 1. Bundesliga bereits alle Turniere vergeben waren. Doch für knapp 30 Tanzsportbegeisterte gibt es dennoch einen Hoffnungsschimmer.
Während der Generalprobe rief Moderator Daniel Salomon seinen Schwager an und charterte für das Turnier in Göttingen am 3. Februar einen Bus. Marianne Kappler-Bauer beispielsweise gehörte zu denen, die sich sofort auf die Liste setzen ließen. Sie will ihre Enkelin Charlotte unbedingt lautstark unterstützen.