Leipzig – In den letzten Tagen sind ernsthafte Vorwürfe gegen den Zoo Leipzig öffentlich geworden. Ein Mitarbeiter soll die dort lebenden Elefanten misshandelt haben, was bei den Tieren zu blutigen Verletzungen geführt haben soll. Der Zoo hat jedoch eingewilligt, dass es ein Fehlverhalten eines Angestellten gab, betont aber, dass die Darstellung seitens PETA nicht zutreffend sei.
Der Tierrechtsorganisation PETA zufolge hat sich bereits Anfang des Jahres ein Informant gemeldet, der über die Misshandlungen berichtete. Besondere Aufmerksamkeit erregte die Behauptung, dass der Pfleger einen Elefantenhaken, ein langer Stab mit einer metallischen Spitze, verwendet haben soll, um die Tiere zu schlagen. Laut PETA soll ein Elefant sogar mit einer Steinschleuder beschossen worden sein, als er sich weigerte, von der Außen- in die Innenanlage zu wechseln.
Reaktionen des Zoos
Die Sprecherin des Zoos, Melanie Ginzel, stellte sich den Vorwürfen und wies die Berichte über gewaltsame Übergriffe zurück. „Die PETA-Darstellung des Vorfalls kann so nicht bestätigt werden“, erklärte sie im Gespräch mit BILD. Gleichzeitig räumte sie ein, dass es ein dienstliches Fehlverhalten gegeben habe, das jedoch „auf Basis intensiver Auswertung und Beurteilung nicht vorsätzlich das Tierwohl gefährdet und keine Verletzungen verursacht hat.“ Details zu diesem Fehlverhalten wurden allerdings nicht genannt.
Ein weiterer Punkt der Diskussion ist die Tatsache, dass ein Elefantenpfleger, der in der MDR-Serie „Elefant, Tiger & Co.“ zu sehen war, im März den Zoo verlassen hat. Der Zoo bestätigte lediglich, dass die Trennung einvernehmlich erfolgte, was in der Gemeinschaft der Fans für Unruhe sorgte.
Überwachungsmaterial und weitere Ermittlung
PETA hat auch angemerkt, dass Überwachungsaufnahmen, die die Misshandlungen dokumentieren könnten, verschwunden seien. Ginzel entgegnete, dass die Aufnahmen „unter Berücksichtigung datenschutzrechtlicher Vorgaben“ gelöscht wurden. Der Zoo hat die internen Untersuchungen nach den Vorfällen bereits im Frühjahr abgeschlossen, genaue Ergebnisse stehen jedoch noch aus.
Die Vorwürfe gegen den Zoo Leipzig werfen ein kritisches Licht auf die Praktiken im Umgang mit Tieren, insbesondere in Einrichtungen, die sich dem Schutz und der Pflege von Wildtieren verschrieben haben. Während den laufenden Diskussionen appelliert die Zoo-Leitung an die Öffentlichkeit, die Details zuzuwarten, bevor vorschnelle Urteile gefällt werden.