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VW startet Programm „Accelerate“ zur beschleunigten Digitalisierung und Vernetzung der Fahrzeuge

VW plant digitale Transformation und beschleunigt E-Offensive

VW plant, die Digitalisierung seines gesamten Geschäfts voranzutreiben und die Vernetzung seiner Fahrzeuge auszubauen. Dieser Schritt ist Teil des Programms „Accelerate“, mit dem die größte Marke des Konzerns in die Zukunft navigieren will. Markenchef Ralf Brandstätter ist überzeugt, dass VW die besten Chancen hat, das Rennen gegenüber anderen großen Herstellern zu gewinnen. Ob Tesla bereits zu den Großen zählt, bleibt jedoch offen. Dennoch wird die US-Marke als wichtigster Herausforderer betrachtet.

Die Veränderungen sollen noch schneller und radikaler umgesetzt werden. VW plant einen weiteren umfassenden Umbau, um seine Ziele in Bezug auf Elektromobilität zu erreichen. Bis 2030 soll in Europa bereits 70 Prozent der neuen VW-Pkw ein Elektroantrieb haben, doppelt so viele wie ursprünglich geplant. Diese ambitionierten Ziele werden durch die verschärften CO₂-Vorschriften der EU und die Klimaschutzpläne vorangetrieben. VW beabsichtigt, die geplanten EU-Regulierungen deutlich zu übertreffen und somit den Klimaschutz aktiv voranzutreiben.

Parallel zur Förderung der Elektromobilität sollen die Verbrennermodelle weiterentwickelt werden, da sie weiterhin notwendige Gewinne für das Unternehmen generieren sollen. Obwohl VW bereits mit dem E-Auto ID.3 seit dem ersten Tag profitabel ist, liegt der Gewinn noch weit unter dem der herkömmlichen Modelle. Daher betont Brandstätter, dass VW sich die Transformation verdienen müsse. Zugleich arbeitet das Unternehmen an laufenden Kostensenkungsprogrammen.

Die Digitalisierung spielt eine zentrale Rolle in dieser Transformation. VW hat die Bedeutung der Softwareentwicklung in den vergangenen Monaten bitter erfahren. Die ersten ID.3-Modelle konnten aufgrund von Softwareproblemen nicht wie geplant produziert werden, was zu Verzögerungen bei der Golf-Produktion führte. Nun werden Software-Updates „over the air“ ermöglicht, was bedeutet, dass die Fahrzeuge für neue Funktionen nicht mehr in die Werkstatt müssen. Dies ist eine Mindestvoraussetzung für Brandstätters große Vision: das „softwaredefinierte Produkt“. VW plant die Einführung des autonomen Fahrens in großem Stil bis 2030 und die Vernetzung der neuen Fahrzeuge in einem selbstlernenden Netzwerk.

Die Digitalisierung soll es ermöglichen, die Autos fortlaufend aus der Ferne zu optimieren. Beispielsweise könnte die Reichweite durch ein verbessertes Batteriemanagement erhöht werden. Brandstätter erwartet zusätzliche Erlöse in der Nutzungsphase der Fahrzeuge. Mögliche neue Funktionen könnten gegen Zahlung angeboten werden, beispielsweise Komfortfunktionen oder Assistenzsysteme, die die Reichweite bei Langstreckenfahrten erhöhen können. VW sieht hier das Potenzial für dreistellige Millionenumsätze jährlich.

Da die Gewinnmargen bei E-Autos voraussichtlich langfristig geringer ausfallen werden als bei den aktuellen Modellen, sucht VW weiterhin nach Wegen, die Kosten zu senken. Produktionschef Christian Vollmer betont die Notwendigkeit, die Fertigungszeit erheblich zu reduzieren. Hierfür werden die Modellvarianten deutlich verringert. Viele der derzeit möglichen Ausstattungsvarianten werden kaum nachgefragt. Bei einem neuen Elektromodell, das in Wolfsburg gebaut werden soll und den Projektname „Trinity“ trägt, wird es daher nur eine sehr kleine Variabilität geben und möglicherweise sogar nur einen einzigen Standardausstattungsumfang, ähnlich dem legendären VW Käfer.

VW ist entschlossen, seine E-Offensive zu beschleunigen und die Möglichkeiten der Digitalisierung voll auszuschöpfen. Mit dem Programm „Accelerate“ strebt das Unternehmen an, die führende Position auf dem Markt für Elektromobilität zu behaupten und sich als Vorreiter in der Branche zu etablieren. Die Herausforderungen sind groß, aber VW setzt alles daran, das Rennen zu gewinnen.

Quelle: VW will digitale Transformation beschleunigen (Quelle: Swen Pförtner/dpa)

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