
Viele ICE-Verbindungen aus Leipzig müssen in Basel halten
Anfang August haben die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) die Bremse gezogen: Züge aus Deutschland dürfen nur noch bis Basel fahren. Dort müssen Passagiere in Ersatzzüge umsteigen, um zu weiteren Zielen in der Schweiz zu gelangen. Grund dafür sind die anhaltenden Verspätungen der Deutschen Bahn, die sich auf den schweizerischen Bahnverkehr negativ auswirken würden. Nur wenige Ausnahmen dürfen weiter fahren.
Auch wer aus Leipzig anreist, muss in Basel umsteigen. „Die betriebliche Situation bei den ICE-Verkehren der Deutschen Bahn in die Schweiz ist derzeit angespannt“, räumt Deutsche Bahn-Sprecher Jörg Bönisch ein. „Grund dafür sind vor allem zahlreiche Bauvorhaben und Einschränkungen zur Sanierung des bundesdeutschen Schienennetzes.“
Das Vorgehen ist nicht ganz neu. Bereits im Juli 2022 verfügten die SBB darüber, dass viele Verbindungen nur noch bis Basel fahren dürfen. Doch seit ein Lkw eine Bahnbrücke im Frankfurter Raum beschädigte hatte, kommt es nun noch häufiger zu Verspätungen. Die SBB reagierten Anfang August dementsprechend: „Die Verspätungen und Fahrplanänderungen haben negative Auswirkungen auf die Pünktlichkeit der Züge innerhalb der Schweiz.“ Alle Verbindungen aus Deutschland bis auf fünf müssten deswegen bis auf Weiteres in Basel halten, lautete die Pressemitteilung Anfang des Monats.
So auch die meisten Verbindungen aus Leipzig. „Das betrifft auch die aus Leipzig kommenden ICE-Züge, nicht betroffen sind hingegen Nachtzüge“, erklärte Jörg Bönisch, Sprecher der Deutschen Bahn für Mitteldeutschland auf LVZ-Anfrage. Eigentlich fahren täglich fünf Verbindungen ab 8.48 Uhr bis 16.48 Uhr ab Leipzig und erreichen Zürich in gut sieben Stunden ohne Umstieg.
Keine Info vorab: Umstieg in Basel erfolgt spontan
Wie Passagiere, die beispielsweise von Leipzig nach Zürich reisen wollen, von der Einschränkung erfahren sollen, ist derzeit unklar. Wer sich im Vorfeld online unter www.bahn.de oder über die Smartphone-App DB-Navigator über die Reise nach Zürich informieren will, bekommt in den allermeisten Fällen keine Information über den zusätzlichen Umstieg.
Ein Bahn-Sprecher erklärt: „Nur Züge, die länger als 15 Minuten Verspätung haben, müssen in Basel halten. Dort steigen die Passagiere dann um.“ Wenn die Züge nur eine kurze Verspätung von weniger als 15 Minuten hätten, dürften diese weiterfahren. „Deswegen kann nur kurzfristig über den zusätzlichen Umstieg informiert werden“, so die Bahn weiter.
Quelle: LVZ