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„Torgau: Irina Pipo hilft, Sprachbarrieren zu überwinden“ – Selbstständige Pädagogin bietet Deutschkurse für Migranten und ausländische Arbeiter an

Torgau: Irina Pipo hilft, Sprachbarrieren zu überwinden

Vor 23 Jahren kam Irina Pipo aus Kasachstan nach Torgau. Die ausgebildete Sängerin und Pädagogin erlebte immer wieder, wie wichtig für Migranten Deutschkenntnisse sind und handelt deshalb jetzt.

Eigene Erfahrungen weitergeben

Selbst vor 23 Jahren nach Deutschland als Wolgadeutsche gekommen, hat sie sich als alleinerziehende Mutter stets bemüht, mit ihren Kenntnissen und Fähigkeiten den Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Unter anderem in Chemnitz einige Jahre lebend, war sie als Sängerin, Pädagogin aktiv. Besonderes Engagement zeigte sie dabei in Projekten für Migranten. Dabei stellte sie immer wieder fest: Deutschkenntnisse sind das Wichtigste, um Arbeit zu finden und den Alltag zu meistern. Inzwischen lebt sie in der Gemeinde Beilrode, möchte ihre Erfahrungen weitergeben und Migranten oder ausländischen Arbeitern helfen, Deutsch zu lernen.

Mockrehnaer Kurs ist beispielhaft

Nicht irgendwie, sondern gezielt. „Ich habe immer wieder gemerkt, wie wichtig auch Alltagssprache dabei ist. Gerade wer eine Arbeit gefunden hat, für den ist das ganz besonders wichtig, um beispielsweise auch Kunden zu betreuen oder sich mit Kollegen zu verständigen“, sagt sie. Deshalb unterrichtet sie seit einigen Wochen direkt bei der Firma Wimex GmbH in Mockrehna Arbeitnehmer aus den verschiedensten Ländern. „Der Kurs Deutsch für den Beruf findet direkt im Betrieb statt, wo die Arbeitnehmer eine großzügige Möglichkeit bekommen haben, während der Arbeitszeit, ihre Sprachfähigkeiten zu verbessern“, berichtet die Pädagogin. Sie „erhalten so gleichzeitig die Chance für eine eigene Zukunft in Deutschland“.

Insgesamt 13 Frauen und Männer aus Tunesien, Polen, Bulgarien und der Slowakei unterrichtet Irina Pipo. Mancher von ihnen verfügt über eine abgeschlossene Ausbildung aus der Heimat, könne aber wegen der fehlenden Sprachkenntnisse hier bei uns nicht auf diesem Gebiet arbeiten. Der Kurs in Mockrehna sei ein erster Versuch. Ein erfolgreicher und soll deshalb in Torgau fortgesetzt werden. „Die Volkshochschule hat Unternehmen angeschrieben und sie über diese Möglichkeit zum Erlernen der deutschen Sprache informiert. Nun hoffen wir, dass auch andere Betriebe die sich hier bietende Chance erkennen“, meint die Beilroderin.