Das Ziel: wissenschaftlich abgesichert herausfinden, ob kulturelle Veranstaltungen mit Publikum unter bestimmten Sicherheitsvorkehrungen für Pandemien geeignet sind. Und: ob Clubs, Stehkonzerte und andere Treffpunkte mit der richtigen Teststrategie lückenlos geöffnet werden können.
Das Projekt im Detail
Das zweiteilige Projekt besteht aus dem Reallabor und dem Tanz- und Konzertteil. Im Reallabor werden bereits erlaubte Veranstaltungen „prozessual“ begleitet, wie es Tobias Loy vom Kreativen Leipzig nennt. „Wir sehen, wie das Testen am Eingang funktioniert, das Testergebnis in eine Warn-App eintragen oder ohne Smartphone mit Kindern oder Senioren umgehen“, sagt er.
Dazu müssen sich alle Besucher der im Modellprojekt angebotenen Veranstaltungen online registrieren, dann vor Ort und eine Woche später noch einmal PCR testen lassen. „Dann sehen wir, wie viele positive Ergebnisse es bei Besuchern und Mitarbeitern im Vergleich zu Infektionen im Bevölkerungsdurchschnitt gibt. So können wir die Auswirkungen von Öffnungen direkt sehen“, erklärt Loy.
Wissenschaftlich begleitet wird das Modellprojekt von Dr. Tomislav Maricic vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, Dr. Corinna Pietsch, Fachärztin für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie, und Dr. Stephan Borte, Chefarzt des Zentralen Medizinischen Labors am St Georg-Klinik sowie das Amt für Statistik und Wahlen der Stadt. „Die Pandemie lässt sich nur durch harte Beweise besiegen. Wir bereiten uns damit auf den Herbst vor – dann muss es klappen“, sagt Dr. Braid.
Teilnehmende Kultureinrichtungen
Enthalten sind insgesamt neun Spielstätten, darunter das Theater als Gemeindehaus, in dem am 26. Juni 2021 eine noch nicht konkretisierte Aufführung folgen soll. Der Thomaschor plant eine Aufführung in der Thomaskirche am 25.06.2021 um 18 Uhr Es gibt auch Veranstaltungen in der Villa, der Moritzbastei und im Werk 2. Eine Übersicht der Termine und Ticketbuchung gibt es unter www.modellprojekt.dasistleipzig.de.
Der zweite Teil des Projekts, für den die Leipziger Clubbrennerei zwei Veranstaltungen – einen Konzert- und einen Tanzabend – für Gäste mit PCR-Test eröffnen soll, ist noch nicht genehmigt. „Wir hoffen, dass dies genehmigt wird, denn nur mit diesen Ergebnissen können wir in die Politik gehen, um eine Brückenöffnung zu erreichen, bis alle geimpft sind“, sagt Brennereibesitzer Steffen Kache.
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