Zu den Fragen sprechen unter anderem Leipzigs Oberbürgermeister Heiko Rosenthal, Polizeipräsident René Demmler und Prof. Dr. Kurt Mühler vom Institut für Soziologie der Universität Leipzig und Prof. Dr. Marschel Schöne von der Sächsischen Polizeihochschule
- „Was war die Wirkung der Waffenverbotszone?“
- „Wie wurde die Waffenverbotszone von den Bewohnern wahrgenommen?“
- „Fühlten sich die Bewohner in ihrem Stadtteil wegen der Waffenverbotszone sicherer?“
- „Wie kann die Lebensqualität im Stadtteil verbessert werden?“ und
- „Wie kann ich mich in Zukunft engagieren?“
Konkrete Maßnahmen zur Kriminalprävention geplant
Im Februar 2021 stimmte die Ratsversammlung für die Abschaffung der Waffenverbotszone. Dies kann umgesetzt werden, sobald weitere polizeiliche und kriminalpräventive Maßnahmen eingeleitet wurden. Eine Arbeitsgruppe auf Ebene des Kommunalen Präventionsrates in Leipzig berät derzeit über geeignete Maßnahmen zur Kriminalitätsbekämpfung und Erhöhung des Sicherheitsgefühls, um die Waffenverbotszone letztendlich obsolet zu machen.
Hintergrund zur ersten Waffenverbotszone im Freistaat Sachsen
Am 5. November 2018 wurde durch Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums des Innern die erste Waffenverbotszone im Freistaat Sachsen im Bereich der Eisenbahnstraße eingerichtet. Das Mitführen von Schusswaffen, Messern, Reizsprühgeräten und anderen gefährlichen Gegenständen wie Elektroschockgeräten oder Baseballschlägern war in einem Gebiet um 70 Fußballfelder verboten. Mit der wissenschaftlichen Auswertung beauftragte das Innenministerium die Sächsische Polizeihochschule. Die Polizeihochschule wiederum beauftragte das Institut für Soziologie der Universität Leipzig mit der Auswertung. Die Evaluationsergebnisse zeigen, dass die Waffenverbotszone als zusätzliches Instrument dazu beigetragen hat, bewaffnete Angriffe im öffentlichen Raum zu reduzieren. Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass die Waffenverbotszone kaum positive Auswirkungen auf den restlichen Tatort hat.
Mehr Präsenz von Polizei und Sicherheitsdiensten gesucht
In der Befragung äußerten die Anwohner den Wunsch, dass Polizei und Sicherheitsdienste regelmäßig in der Nähe der Bürger sind. In den Kreisen Volkmarsdorf und Neustadt-Neuschönefeld nannten viele Befragte Verkehrsrowdytum, offener Drogenkonsum oder -handel sowie Lärm und insbesondere illegal entsorgter Müll im öffentlichen Raum. Die Umfrage ergab auch, dass die Waffenverbotszone keinen Einfluss auf das Sicherheitsgefühl hat. Dies ist einer der Gründe, warum viele Befragte die Waffenverbotszone als flankierende Maßnahme zur Reduzierung der Kriminalität ablehnen und auch Bedenken formulierten, dass dies dazu diente, präventive Kontrollen durch die Strafverfolgungsbehörden ohne Angabe von Gründen zu legitimieren.
Anmeldung und Livestream
Da die Plätze im Rabet Open Leisure Club begrenzt sind, ist eine vorherige Anmeldung erforderlich www.leipziger-osten.de/wvz notwendig.
Die Veranstaltung kann auch per Livestream unter www.leipzig.de/waffenverbotszone verfolgt werden.
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