Im Zoo Leipzig sorgt ein schwerer Vorwurf für Aufregung unter Tierfreunden. Ein Mitarbeiter steht im Verdacht, die Elefanten schwer misshandelt zu haben. Diese alarmierenden Informationen wurden von der Tierschutzorganisation „Peta“ am Donnerstag, dem 19. September, veröffentlicht.
Die Elefanten sind seit vielen Jahren ein beliebter Bestandteil des Zoos und ziehen täglich zahlreiche Besucher an. Umso überraschender sind die Anschuldigungen, die nun im Raum stehen. Laut den Berichten von „Peta“ soll ein Pfleger die Elefanten mit einem Elefantenhaken, einem Stab mit einer Metallspitze, geschlagen haben, was zu blutigen Wunden führte. Des Weiteren wird behauptet, er habe die Tiere mit einer Steinschleuder beschossen, um sie dazu zu bringen, zwischen den Innen- und Außenanlagen zu wechseln.
Vorwürfe und deren Ursprung
Diese schockierenden Anschuldigungen basieren auf Informationen eines Whistleblowers. Peta fordert nun eine umfassende Aufklärung von den Verantwortlichen des Zoos. Auf ihrer Website äußern sie: „Die Anschuldigungen des Whistleblowers wiegen schwer und werfen die Frage auf, welches Ausmaß an Tiermisshandlungen der Zoo Leipzig hier zu vertuschen versucht.“ Die Tierschutzorganisation verlangt mehr Transparenz, da der Zoo mit öffentlichen Geldern finanziert wird und somit den Bürgern gegenüber Rechenschaft schuldig ist.
Dr. Yvonne Würz, Biologin und Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsindustrie bei PETA Deutschland, bezeichnet die Methoden, die in der Vergangenheit zur Kontrolle der Elefanten verwendet wurden, als „absolute Tortur“. Elefanten sind hochintelligente und emotionale Tiere, die nicht nur unter körperlicher Gewalt, sondern auch unter psychischem Druck leiden können. Peta verweist darauf, dass der Zoo erst in diesem Jahr die „tierquälerische“ Haltungsform des direkten Kontakts beendet und auf geschützten Kontakt umgestellt hat.
In einer offiziellen Stellungnahme hat der Zoo Leipzig die Vorwürfe weitgehend zurückgewiesen. Zwar wird ein Fehlverhalten eines Mitarbeiters eingeräumt, doch die Schilderungen von „Peta“ werden vehement bestritten. Zoo-Sprecherin Melanie Ginzel erklärte gegenüber „Bild“: „Es gab ein dienstliches Fehlverhalten mit einer nicht angemessenen Reaktion, die jedoch auf Basis intensiver Auswertung und Beurteilung nicht vorsätzlich das Tierwohl gefährdet und keine Verletzungen verursacht haben.“ Konkrete Details über das Fehlverhalten des Pflegers wurden jedoch nicht veröffentlicht, und unklar bleibt auch, ob der betroffene Mitarbeiter noch im Zooteam ist.