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Schwarmbeben erschüttern das Vogtland: Anzeichen einer Naturkatastrophe!

Am Donnerstagmorgen ereigneten sich im Vogtlandkreis, insbesondere in Klingenthal, mehrere Erdbeben in einer Tiefe von rund 11 Kilometern. Laut MDR wurden im Zeitraum von 2:37 Uhr bis 9:17 Uhr insgesamt 30 Erdstöße registriert. Die meisten dieser Beben hatten sehr schwache Magnituden von unter 1. Um 7:37 Uhr wurde jedoch ein stärkeres Beben mit einer Magnitude von 2,2 registriert, gefolgt von einem weiteren Erdbeben mit einer Magnitude von 1,8 um 7:41 Uhr. In Anbetracht eines Sturms in der Nacht dürften die Auswirkungen in Klingenthal kaum spürbar gewesen sein.

Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) erklärte, dass Beben dieser Stärke normalerweise im Umkreis von 30 bis 50 Kilometern wahrgenommen werden. Schwarmbeben sind im Vogtland eine typische Erscheinung, bei denen angestaute Spannungsenergie freigesetzt wird. Diese Region ist ein weltweit einzigartiger Standort zur Untersuchung intrakontinentaler Erdbebenschwarmseismizität. Anfang 2024 wurde ein neues Überwachungsnetzwerk zur Messung der Erdbebenschwärme in Betrieb genommen, das aus fünf bis zu 400 Meter tiefen Löchern besteht und unter Leitung des GFZ aufgebaut wurde.

Ungewöhnlicher Erdbebenschwarm

In den ersten zwei Wochen nach der Inbetriebnahme des Überwachungsnetzwerks registrierten die Messstationen tausende Beben in einer Tiefe von 8 bis 10 Kilometern, deren Stärken zwischen 0 und 2,6 lagen. Der aktuelle Erdbebenschwarm ist außergewöhnlich, da er mehr als 14 Tage andauert. Zudem handelt es sich um den ersten Schwarm in der aktivsten Region um Novy Kostel, der so weit nördlich auftritt und deutsches Gebiet betrifft. Torsten Dahm, Geophysiker an der Universität Potsdam, hatte sich bereits im März 2024 zu den Messungen geäußert.

Im Zusammenhang mit Erdbeben in der Region wird auf frühere Vorfälle verwiesen. Laut geologie.sachsen.de ereigneten sich im Mai und August 2014 Erdbeben mit dem Epizentrum in Nový Kostel, etwa 10 km östlich von Bad Brambach. Besonders das Beben am 31. Mai 2014 mit einer Magnitude von 4,2 war bemerkenswert, da es das stärkste seit dem Erdbebenschwarm 1985/86 war. Die Erschütterungen wurden von Anwohnern im Vogtland und Erzgebirge deutlich wahrgenommen und auch Meldungen aus Städten wie Leipzig, Chemnitz und Dresden erreichten die Behörden.

Obwohl diese Beben registriert wurden, wiesen sie nicht den typischen Charakter von Schwarmbeben auf, die durch viele Beben geringer Magnitude in dichter zeitlicher Reihenfolge gekennzeichnet sind. Das Phänomen erfordert weiterhin Untersuchungen, um die Ursachen der Beben genauer zu ermitteln.

Genauer Ort bekannt?
Klingenthal, Deutschland
Beste Referenz
mdr.de
Weitere Infos
geologie.sachsen.de