In Deutschland sind zahlreiche geflüchtete Kinder und Jugendliche ohne Schulplatz, was alarmierende Konsequenzen für ihre Integration und Bildungschancen hat. Laut einem Bericht des MDR kann es zu wochen- bis monatelangen Ausfällen kommen, die den Lernzuwachs und das soziale Ankommen dieser Kinder erheblich behindern. Das Bündnis „Recht auf Schule für Alle in Sachsen“ machte bereits im vergangenen Jahr in einem Offenen Brief auf diese Problematik aufmerksam.
In Thüringen fehlen derzeit 248 Schulplätze, insbesondere in Ostthüringen, wo Städte wie Gera und das Altenburger Land betroffen sind. Von den fehlenden Plätzen sind 50 Grundschulplätze, was Familien in der Region vor große Herausforderungen stellt. An der Friedrich Löffler-Grundschule in Gotha wird ein Losverfahren für begehrte Plätze praktiziert. Schulleiterin Andrea Friedrich erklärte dazu, dass die Behauptung, ausländische Kinder würden bevorzugt, unsachlich sei. Sie schafft es, mit allen Eltern zu sprechen, sodass Plätze frei werden, wenn Kinder zurückgestellt oder wegziehen.
Aktuelle Situation in Deutschland
Wie der Welt berichtet, sind rund 4000 geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine und anderen Ländern in Deutschland ohne Schulplatz. Die Problematik konzentriert sich dabei auf einige Bundesländer, insbesondere Berlin und Nordrhein-Westfalen. In Berlin warten knapp 1700 junge Geflüchtete auf einen Schulplatz, während in Nordrhein-Westfalen mehr als 1800 Kinder betroffen sind. Auch Bremen meldet 130 neu zugewanderte schulpflichtige Kinder und Jugendliche ohne Schulplatz. In Sachsen sind etwa 380 Mädchen und Jungen ohne zugewiesene Schule, darunter sowohl Geflüchtete als auch andere Zugezogene.
In anderen Bundesländern zeigt sich die Lage entspannter: In Hamburg sollen rund 15 Schülerinnen und Schüler innerhalb der nächsten zwei Wochen einen Schulplatz erhalten. Auch in Baden-Württemberg, Hessen und Niedersachsen berichten die Behörden von nur kurzen Wartezeiten in Einzelfällen. In Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Brandenburg, Bayern, Saarland, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen gibt es ausreichend Schulplätze für geflüchtete Kinder.
