Die dunkle Vergangenheit und ihre Auswirkungen auf die Gemeinschaft
23.08.2024 – 12:25
MDR Mitteldeutscher Rundfunk
Leipzig (ots)
In der ARD Mediathek wird der dreiteilige Dokumentarfilm „ARD Crime Time – Das Phantom mit dem Messer“ am 26. August 2024 verfügbar sein, mit der ersten Folge, die um 23.35 Uhr im Ersten ausgestrahlt wird. Der Film thematisiert die schockierenden Morde eines Serienkillers, der in den 1980er-Jahren in der DDR aktiv war und bei dem es sich um Mario S. handelt. Diese tieftraurige Geschichte, die fünf Opfer, darunter vier Kinder, umfasst, wird nicht nur die Vergangenheit aufarbeiten, sondern auch auf die langfristigen Auswirkungen solcher Verbrechen in der Gesellschaft eingehen.
Die Taten von Mario S., einem damals Mitte 20-jährigen Unterfeldwebel, fanden in einer angespannten Zeit in Neubrandenburg und Umgebung statt. Zwischen 1983 und 1984 ermordete er fünf Menschen, wobei seine Ziele insbesondere junge Opfer im Alter von sechs bis elf Jahren waren. Die brutale Art seiner Morde – Messerstechereien und Erwürgen – und die düstere Tatsache, dass er seine Verbrechen in einem Tagebuch dokumentierte, verdeutlichen, wie tief das Böse in seiner Psyche verwurzelt war.
Ein zentraler Punkt des Films ist die schockierende Entdeckung von 20 weiteren Mordplänen, die Mario S. in seinem Tagebuch festgehalten hatte. Dies wirft die Frage auf, wie tief diese Verbrechen in die gesellschaftliche Psyche eingriffen und das Sicherheitsgefühl der Anwohner beeinträchtigten. Zeugenberichte und Archivmaterial helfen, die Geschehnisse lebendig werden zu lassen und zugleich einen Blick auf die damalige Gesellschaft der DDR zu werfen.
Die erste Episode behandelt die Mordfälle in Neubrandenburg im Sommer 1983. Hier wird aufgezeigt, wie ein zunächst als Täter identifizierter Alkoholkranker fälschlicherweise verurteilt wurde, was zu einem Vertrauenverlust in die Ermittlungsbehörden führte. Es wird deutlich, dass die Polizei gegen einen Serienmörder ermittelte, während die Gemeinschaft unwissentlich durch die Straßen ging, ohne zu wissen, dass ein Albtraum in ihrer Nähe lauerte.
In der zweiten Episode, die sich mit den Vorfällen in Strasburg auseinandersetzt, wird deutlich, wie lebensbedrohliche Begegnungen mit dem Täter nur knapp überstanden wurden. Diese Erlebnisse verdeutlichen, dass durch das Fehlen einer überzeugenden Ermittlung viele noch unbestraft blieben und die Freiheit der Bürger gefährdet war.
Im abschließenden Teil wird die Festnahme von Mario S. nach weiteren Morden thematisiert. Hier wird beschrieben, wie er auf frischer Tat ertappt wurde, als er erneut ein Kind angriff. Die Reaktion der Anwohner auf seine Festnahme und die Diskussionen über Sicherheit und das Vertrauen in die Polizei zeigen die weitreichenden seelischen Wunden, die solch ein Verbrechen in einer Gemeinschaft hinterlasst.
Im Kontext der Verbrechensopfer und der betroffenen Familien wird deutlich, dass solche Verbrechen nicht nur individuelle Schicksale betreffen, sondern ganze Gemeinschaften in Mitleidenschaft ziehen. Der Podcast, der am 7. September in der ARD Audiothek veröffentlicht wird, wird weitere Einblicke in die psychologischen und gesellschaftlichen Folgen dieser Taten geben.
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