
Steigende Flüchtlingszahlen
Bei der Vorstellung des neuen „Heim-TÜV“ warnt Ausländerbeauftragter Geert Mackenroth vor schwindender Akzeptanz. Die neue Auswertung zeigt, dass die Situation in den Asylunterkünften annehmbar ist.
Situation kritisch? Sächsischer Ausländerbeauftragter fürchtet um Akzeptanz
Der Sächsische Ausländerbeauftragte Geert Mackenroth (CDU) warnt vor schwindender Akzeptanz in Sachsen, wenn man die Asylsituation nicht in den Griff bekommt. Die Lage sei kritischer als im Jahr 2015. Mackenroth stellte in Dresden die beiden letzten Teile des „Heim-TÜV“ vor, der die Unterbringungssituation für Asylbewerber in Sachsen analysiert. Unter anderem wurde hierfür die Situation in den Aufnahmeeinrichtungen untersucht, die der Freistaat betreibt. Die Studie kommt dabei zu dem Ergebnis, dass die Situation in den sächsischen Aufnahmeeinrichtungen insgesamt „nicht besorgniserregend“ ist. Dennoch gibt es Schwierigkeiten.
„Heim-TÜV“ fragt Asylbewerber nach ihrer Meinung
Die Prüfer bemängeln unter anderem den baulichen Zustand, der vielerorts Mängel aufweise. Auch die Privatsphäre der Bewohner sei oft eingeschränkt – schon allein, weil in einem Viertel der Einrichtungen die baulichen Voraussetzungen dafür fehlten. Hier sind die Bewohner in Leichtbauhallen oder Containern untergebracht. Die psychologische Betreuung sei nicht zufriedenstellend, bei der Versorgung psychischer Leiden gebe es „größere Engpässe“. Der Bedarf an Bildungs-, Beratungs- und Freizeitangeboten sei hoch. Insgesamt sei das soziale Klima aber „gut und friedlich“.
Zum ersten Mal wurden im Rahmen des „Heim-TÜV“ auch die Asylbewerber um ihre Meinung gebeten: 43 Personen wurden bei 35 Interviews zu den kommunalen Unterbringungen befragt. Dabei zeigte sich laut Auswertung, dass Personen zufriedener waren, die in Wohnungen und nicht in einer zentralen Unterkunft lebten. Kritik wird hier nur an einzelnen Aspekten geübt – beispielsweise daran, dass die Flüchtlinge nicht an der Auswahl der Wohnung beteiligt sind oder es keinen Fahrstuhl gibt.
Die Unterbringung in zentralen Unterkünften wird der Auswertung zufolge als „akzeptable Zwischenlösung“ wahrgenommen. Nur in Einzelfällen berichten Bewohner von problematischen Zuständen. Der „Heim-TÜV“ nennt aber auch hier keine konkreten Heime.
Quelle: LVZ