Ausstellung ruft zur Erinnerung: Gemeinsam sind wir unerträglich

Ausstellung ruft zur Erinnerung: Gemeinsam sind wir unerträglich
In der kommenden Woche wird die Stadt Dresden zum Schauplatz einer bedeutenden Ausstellung, die die Stimmen und Errungenschaften der unabhängigen Frauenbewegung der späten DDR ins Rampenlicht stellt. Unter dem Titel „Gemeinsam sind wir unerträglich“ werden die Städtischen Bibliotheken und die Technische Universität Dresden (TUD) gemeinsam mit der Agentur für Bildung – Geschichte, Politik und Medien e. V. einen umfassenden Einblick in die Geschichte jener mutigen Frauen ermöglichen, die maßgeblich zur Friedlichen Revolution beitrugen. Der Startschuss für diese Veranstaltung fällt am Montag, dem 21. Juli 2025, in der Zentralbibliothek im Kulturpalast in der Schloßstraße 2, mit einer feierlichen Eröffnung am Donnerstag, dem 24. Juli um 18 Uhr.
Die Ausstellung ist nicht nur eine Hommage an die Pionierinnen der Frauenbewegung, sondern auch ein aufschlussreicher Blick auf die gesellschaftlichen Debatten, die bis heute über Gleichberechtigung, Freiheit und Zivilcourage geführt werden. Die Frauen dieser Bewegung waren Wegbereiterinnen in einer Zeit, in der die politische und wirtschaftliche Gleichberechtigung der Frau in der DDR stark gefördert wurde, jedoch oft noch von traditionellen Rollenbildern geprägt war. Historisch betrachtet war der 8. März in der DDR ein prominenter internationaler Frauentag, der als „Tag der verkehrten Welt“ verstanden wurde und symbolische Gesten seitens der männlichen Kollegen hervorbrachte. Dennoch blieb der Zugang zu den höchsten politischen Ämtern den Männern vorbehalten.
Interaktive Veranstaltungen und Programme
Die Ausstellung ist vom 21. Juli bis 15. August 2025 geöffnet und wird durch ein spannendes Rahmenprogramm ergänzt. Dazu gehören unter anderem der Live-Podcast „You Ask We Explain“ der TUD sowie die beliebten TUD Lectures Plus, die von Lisa-Marie Eberharter moderiert werden. Am 28. Juli und 2. August wird darüber hinaus eine Bustour unter dem Titel „Rebellinnen auf Achse“ organisiert, die den Teilnehmer:innen einen direkten Zugang zu den historischen Orten bietet, die für die Bewegung von Bedeutung waren.
Am 14. August wird mit einer abschließenden Veranstaltung, die Zeitzeuginnen und Akteurinnen zusammenbringt, der Bogen zur heutigen Zeit geschlagen. Hier wird deutlich, wie die damals erkämpften Ideen und Werte auch weiterhin relevant sind. der Kontakt für Medienanfragen ist Stephan Wiegand von der TUD (Tel.: +49 351 463-40314).
Ein Blick zurück auf die Frauenbewegung in der DDR
Die unabhängige Frauenbewegung der späten DDR stellt einen faszinierenden Teil der deutschen Geschichte dar. Politisch engagierte sich der Demokratische Frauenbund Deutschlands (DFD) seit 1947 für die Belange der Frauen, dennoch blieben viele Angebote traditionell und gebunden an Rollenbilder. Die wirtschaftlichen Anforderungen während der DDR führten zwar zu einer erhöhten Integration von Frauen in die Arbeitswelt, doch die Gleichstellung in höheren Machtpositionen war weiterhin ein unerreichtes Ziel. Während über 90 Prozent der Frauen in den 1980er Jahren tätig waren, blieben strategische Entscheidungsgewalten weitgehend Männern vorbehalten.
Die Ausstellung „Gemeinsam sind wir unerträglich“ wird den Besucher:innen nicht nur die Geschichten dieser bemerkenswerten Frauen näherbringen, sondern auch die tiefen gesellschaftlichen Veränderungen, die sie angestoßen haben. Dies ist eine Gelegenheit, sich mit den Fragen der Gleichberechtigung und sozialen Gerechtigkeit auseinanderzusetzen – Themen, die auch in der heutigen Zeit hochaktuell sind. Ob im Rahmen von Einzelveranstaltungen oder in den begleitenden Diskussionen, jeder ist eingeladen, sich an diesen Dialogen zu beteiligen.
Für alle Interessierten ist der Eintritt zur Ausstellung kostenlos, und wir empfehlen einen Besuch, um die Errungenschaften der Frauenbewegung zu würdigen und deren Einfluss auf unsere heutige Gesellschaft zu erkennen.
Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten der TUD, bei der Stadt Dresden sowie bei der Bundeszentrale für politische Bildung.