
Im Jahr 2022 wurden in Sachsen mehr Bomben und Munition gefunden als in den Vorjahren. Laut dem MDR bargen Kampfmittelexperten über 200 Tonnen Munition, was einem Anstieg von 70 Tonnen im Vergleich zu 2021 entspricht. Die Funde bestanden hauptsächlich aus Munition des Ersten und Zweiten Weltkriegs sowie Relikten der sowjetischen Armee. Die Spezialisten mussten sich häufig um Artillerie- und Abwurfmunition kümmern.
Besonders aufwendig ist der Umgang mit Fliegerbomben, die vor Ort entschärft oder gesprengt werden müssen. Im Jahr 2022 gab es insgesamt 16 Entschärfungen. Im darauffolgenden Jahr 2023 wurden sachsenweit 31 Bomben entschärft und 38 Bomben am Fundort gesprengt. Die kilogrammgenaue Jahresbilanz der Kampfmittelbeseitiger wurde von der sächsischen Polizei veröffentlicht.
Blindgänger in deutschen Städten
Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg stellen auch Jahrzehnte nach dem Konflikt weiterhin eine Gefahr in deutschen Städten dar. Wie Welt berichtete, kommt es regelmäßig zur Entschärfung von Blindgängern, wobei jährlich rund 5.500 solcher Funde in Deutschland behandelt werden müssen. Ein Beispiel für die Herausforderung stellte sich im August 2012 dar, als ein Blindgänger im Münchener Stadtteil Schwabing kontrolliert gesprengt werden musste. Diese Sprengung führte zu einem Millionenschaden, jedoch gab es keine Verletzten.
Besonders in industriellen Ballungsräumen wie dem Ruhrgebiet, Köln und Berlin sind viele Blindgänger im Erdreich zu finden, da diese Regionen primäre Angriffsziele der Alliierten waren. Die Gefahren, die von diesen Überresten des Krieges ausgehen, machen die Arbeit der Kampfmittelexperten zu einer notwendigen Aufgabe für die Sicherheit der Bevölkerung.