Sachsen

Sachsen bricht Hitzerekorde: Was bedeutet das für unser Klima?

2023 war in Sachsen das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung im Jahr 1881, wie die Borkener Zeitung berichtete. Die gemessene durchschnittliche Temperatur lag um 2,8 Grad über dem langjährigen Durchschnitt. Dieser Erwärmungstrend hat sich im Vergleich zu den Jahren 2022 und 2023 verstärkt. Die Zahl der Sonnenstunden stieg um 20 Prozent, was zu einem extrem sonnenreichen Sommer führte. Trotz eines Niederschlagsüberschusses war die klimatische Wasserbilanz negativ, bedingt durch hohe Verdunstungen.

Sechs der letzten sieben Jahre zählen zu den wärmsten Jahren in der Region. Besondere Hotspots der Erwärmung sind die Lausitz und die Chemnitzer Region. In einigen Gebieten wird eine zu hohe Trockenheit verzeichnet, während andere Regionen mit einem Übermaß an Niederschlag kämpfen. 2024 war durch große klimatische Gegensätze geprägt, die sich negativ auf die Umwelt sowie die Land- und Forstwirtschaft auswirkten. Zu beobachten waren ein verfrühter Beginn der Vegetation und übermäßiger Regen anstelle von Schnee im Winter.

Klimatische Auswirkungen und Herausforderungen

Besorgniserregend sind auch die Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Ein ungewöhnlicher Spätfrost führte zu Ertragsverlusten im Obst- und Weinbau sowie bei Eichen-Saatgut. Zudem hat Hitzestress die Fruchtbarkeit von Milchkühen beeinträchtigt. Die Grundwassersituation verschärft sich, da die Grundwasserstände unter dem langfristigen Durchschnitt liegen. 67 Prozent der Messstellen der Oberflächengewässer unterschreiten das langjährige Mittel um durchschnittlich 23 Zentimeter. Die Luftqualität hat sich aufgrund vieler Schadstoffe verschlechtert, obwohl die Ozonbelastung moderat blieb, trotz eines frühen Anstiegs im April. Experten fordern dringend mehr Maßnahmen zur Bewältigung zukünftiger klimatischer Schwankungen.

Zusätzlich zu den genannten Entwicklungen verdeutlichen Daten zur klimatischen Wasserbilanz die Herausforderungen, vor denen Sachsen steht. Die Sächsische Staatsregierung weist darauf hin, dass die klimatische Wasserbilanz (KWB) in der Klimareferenzperiode von 1961–1990 bei 155 mm lag, sich jedoch in der aktuellen Bezugsperiode von 1991–2020 um 14 mm (-9%) reduziert hat. In der letzten Dekade von 2011–2020 ist ein Rückgang von 137 mm (-48%) zu verzeichnen.

Die Gräserverdunstung übersteigt zunehmend die Niederschlagsmengen, was negative Auswirkungen auf das potentielle Wasserdargebot hat. Zukünftige Klimaprojektionen für den Zeitraum 2021–2050 deuten auf relative Abweichungen bei der Klimawasserbilanz von -16% bis +4% im Vergleich zur Klimareferenzperiode hin. Dies lässt darauf schließen, dass die extremen Wetterbedingungen in den kommenden Jahren anhalten könnten.

Genauer Ort bekannt?
Sachsen, Deutschland
Beste Referenz
borkenerzeitung.de
Weitere Infos
klima.sachsen.de