Döbeln: Rock’n’Roll vom Land braucht öffentliches Geld
Rock-Musik, handmade und vom Land wie beim Döbelner Rockladen-Projekt, braucht Hilfe aus Kulturfördermitteln. Sonst geht ein Stück Kultur auf dem Land verloren, meint LVZ-Redakteurin Steffi Robak.
Wie frisch kann Musik sein, wenn ein CD-Projekt wie der Rockladen seit 25 Jahren läuft? So frisch wie der Enthusiasmus, mit dem Musikerinnen und Musiker unterstützt werden bei ihren ersten Schritten auf der Bühne. Und dieser Enthusiasmus ist offenbar ungebrochen. Die Kontinuität, mit der Lehrer und Rockmusik-Fan Roland Taffel über Jahrzehnte junge Leute begeistert, Instrumente in die Hand zu nehmen und selber Rock-Musik zu machen, sucht ihresgleichen. Zumal es hier nicht darum geht, dass aus diesen jungen Leuten Weltstars werden.
Trotzdem muss sich das Projekt daran messen lassen, ob und wie es dem Puls der Zeit folgt. Das betrifft zuallererst die Musik – und Rock-Musik ist bekanntlich zeitlos schön.
Unterstützung dank Kulturfördermitteln
Dass Vorhaben wie der Rockladen lebendig bleiben, hängt nicht zuletzt von den Erwartungen potenzieller Hörer ab, es möge alles online zur Verfügung stehen, damit eine Bewertung, ob die Mugge gefällt oder nicht, von der Couch aus möglich ist. Wer aber nicht die Kapazität hat für ein gut gemachtes Promo-Video – auf welchem Kanal auch immer –, wird unter Umständen nicht wahrgenommen. Diesen Umstand fängt ein Projekt wie der Rockladen allerdings nicht auf.
Gut, dass der Freistaat Sachsen derartige Initiativen unterstützt. Möge es bitte so bleiben. Sonst ginge ein fruchtbares Betätigungsfeld in Kultur und Bildung im ländlichen Raum verloren.
Fazit
Das Döbelner Rockladen-Projekt ist seit 25 Jahren eine wichtige Anlaufstelle für junge Musikerinnen und Musiker, die Lust haben, ihre eigenen Rock-Songs zu kreieren. Die Unterstützung von Lehrer Roland Taffel und die Begeisterung der Teilnehmer haben dazu beigetragen, dass das Projekt erfolgreich ist. Doch um weiterhin zeitgemäß zu bleiben und den Bedürfnissen der Hörer gerecht zu werden, ist es wichtig, dass das Projekt finanzielle Unterstützung aus den Kulturfördermitteln erhält. Nur so kann sichergestellt werden, dass der Rockladen auch in Zukunft ein Ort für musikalische Kreativität und Begeisterung sein kann.
Quelle: LVZ
