Trauer im Zoo Leipzig: Der Verlust von Gorilla Kibara erschüttert Besucher

Der Zoo Leipzig trauert um Gorilla Kibara, verstorben am 3. April 2023. Neueste Entwicklungen zur Gesundheit der Gorillagruppe.
Der Zoo Leipzig trauert um Gorilla Kibara, verstorben am 3. April 2023. Neueste Entwicklungen zur Gesundheit der Gorillagruppe. (Symbolbild/Mein Leipzig)

Leipzig, Deutschland - Der Zoo Leipzig gehört zu den eindrucksvollsten zoologischen Einrichtungen in Deutschland. Mit seiner Eröffnung am 9. Juni 1878 hat der Zoo eine lange Geschichte, die durch ständige Weiterentwicklungen und Modernisierungen geprägt ist. Insbesondere die Schaffung von thematischen Bereichen wie Pongoland, das bereits seit 25 Jahren ein Vorzeigeprojekt in der Haltung von Menschenaffen ist, hebt den Zoo hervor. Hier haben die Besucher die Möglichkeit, enge Begegnungen mit verschiedenen Primatenarten wie Gorillas, Schimpansen und Bonobos zu erleben. Trotz dieser positiven Aspekte steht der Zoo nun vor schwierigen Herausforderungen.

Am 3. April 2023 verstarb das Gorillaweibchen Kibara im Alter von 21 Jahren, und auch das Gorillamännchen Kio war zuvor bereits gestorben. Beide Tiere zeigten ähnliche Krankheitssymptome, was die tiermedizinische Betreuung notwendig machte. Als Kibara während einer Vollnarkose zur medizinischen Untersuchung nicht mehr aufwachte, war dies ein schwerer Schlag für die Zootierpfleger und die Leiter des Zoos. Zoodirektor Prof. Jörg Junhold äußerte Bestürzung über den Verlust in der Gorillagruppe und informierte über die laufenden pathologischen Untersuchungen zu Kios Tod, die bisher noch nicht abgeschlossen sind. Bei Kibara wird eine Entzündung im Darmbereich vermutet, aber eine endgültige Diagnose steht noch aus.

Aktuelle Situation der Gorillagruppe

Die verbleibenden vier Gorillas der Gruppe stehen derzeit unter intensiver tierärztlicher Kontrolle. Laut Junhold zeigt die Gorillagruppe sich nach den Todesfällen niedergeschlagen und angespannt. Um die Tiere zu schützen, könnten die Gorillas in den kommenden Tagen nicht zu sehen sein. Der Zoo Leipzig hat den Kontakt zu veterinärmedizinischen Spezialisten des Europäischen Zooverbandes EAZA und anderen erfahrenen Zoos aufgenommen, um bestmögliche Unterstützung zu gewährleisten.

Der Leipzig Zoological Garden zeichnet sich nicht nur durch seine beeindruckende Artenvielfalt von rund 850 Spezies aus, sondern auch durch innovative Projekte wie Gondwanaland, die größte Indoor-Regenwaldhalle der Welt, und die zahlreichen Entwicklungen im Bereich Artenschutz. Prof. Dr. Jörg Junhold, der die Entwicklung des Zoos maßgeblich prägt, setzt stark auf artspezifische Erhaltungsprogramme und die Schaffung großzügiger, artgerechter Lebensräume für die Tiere.

Ein Vorbild für andere Zoos

Mit einem Gesamtareal von circa 27 Hektar bietet der Zoo Leipzig nicht nur Platz für seine Tiere, sondern auch ein einmaliges Erlebnis für seine Besucher. Die verschiedenen Themenwelten, darunter Afrikawelt und Asien, tragen dazu bei, passende Lebensumgebungen zu schaffen und den Fokus auf den Umweltschutz und die Tierpflege zu legen. Über 2.000 Löwen und 250 seltene Amur-Tiger wurden hier erfolgreich gezüchtet, was den Zoo zu einer der erfolgreichsten Einrichtungen in Europa macht, die zugleich für ihre artgerechte Tierhaltung bekannt ist.

Insgesamt bleibt der Zoo Leipzig ein wichtiger Akteur im Bereich der zoologischen Gärten, engagiert sich fortdauernd für den Artenschutz und die nachhaltige Tierhaltung. Doch die aktuellen Geschehnisse um die Gorillagruppe zeigen, wie schnell sich die Lage in der Tierhaltung verändern kann und wie wichtig die kontinuierliche medizinische Betreuung und Forschung ist.

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Ort Leipzig, Deutschland
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