Farbanschlag auf Leipziger Gericht: Unterstützer fordern Freiheit für Maja T.
Farbanschlag auf Leipziger Gericht: Unterstützer fordern Freiheit für Maja T.
Leipzig, Deutschland - Das Amtsgericht Leipzig war Ziel eines Farbanschlags, der in der Nacht zum Montag verübt wurde. Unbekannte Täter attackierten das Gebäude mit schwarzer Farbe und Steinen. Diese Aktion steht möglicherweise in Zusammenhang mit der in Ungarn inhaftierten Maja T., die in den vergangenen Wochen zu einem zentralen Thema in den Medien und auf Demonstrationen geworden ist. Ein anonymes Schreiben im Internet stellte einen Bezug zwischen dem Anschlag und den fortwährenden Protesten für Maja T. her, die in Berlin stattfanden.
In Berlin protestierten am Montag etwa 90 Menschen vor dem Auswärtigen Amt für die Rückholung von Maja T. Nach mehr als einem Jahr in Ungarn fordern die Demonstranten die Rückkehr der linksextremistischen Aktivistin nach Deutschland. Der Vater von Maja T., Wolfram Jarosch, war ebenfalls vor Ort, nachdem er zu Fuß von Jena nach Berlin gegangen war. Er traf am Sonntag in der Hauptstadt ein, um die Petition mit dem Titel „Holt Maja zurück! Keine Auslieferungen nach Ungarn!“ an Außenminister Johann Wadephul (CDU) zu übergeben. Aufgrund seiner Abwesenheit wurde die Petition mit rund 100.000 Unterschriften von Mitarbeitern entgegengenommen.
Hintergrund der Auslieferung
Maja T. wurde im Dezember 2023 in Berlin verhaftet und anschließend im Jahr 2024 nach Ungarn ausgefliefert, obwohl das Bundesverfassungsgericht in einem Eilbeschluss versucht hatte, diese Auslieferung zu stoppen. Bedauerlicherweise erreichte die Entscheidung die Behörden zu spät, wodurch Maja T. um 3:30 Uhr aus ihrer Zelle geholt und um 6:50 Uhr den ungarischen Behörden übergeben wurde. Laut Angaben der ungarischen Staatsanwaltschaft stehen ihr schwere Vorwürfe bevor. Sie soll im Februar 2023 in Budapest an Angriffen auf Rechtsextremisten beteiligt gewesen sein und für schwere Körperverletzungen verantwortlich gemacht werden.
Der Anwalt von Maja T. äußerte Bedenken hinsichtlich der fairen Verfahren, die ihr in Ungarn bevorstehen, sowie zu den Haftbedingungen für nonbinäre Personen. Trotz der Zusicherung der ungarischen Behörden, dass Maja T. nach dem Strafverfahren nach Deutschland zurückgebracht wird, bleibt die Situation angespannt. Unklar bleibt zudem, inwieweit die Generalstaatsanwaltschaft Berlin verpflichtet ist, sich um die Rückführung ihrer Mandantin zu kümmern. Die rasche Auslieferung könnte als rechtswidrig erachtet werden, was für Maja T.s Verfassungsbeschwerde von Bedeutung sein könnte.
Aktuelle Entwicklungen
In Leipzig haben die Polizei und der Staatsschutz Ermittlungen zu dem Farbanschlag aufgenommen. Dieser Vorfall unterstreicht die Spannungen und emotionalen Resonanzen, die die Lage rund um Maja T. mit sich bringt. Die Proteste und die Aggressionen spiegeln die gespaltenen Meinungen in der Bevölkerung wider, wenn es um Themen wie Linksextremismus, Auslieferungen und die Rechte von Aktivisten geht.
Laut Welt wird weiterhin mit Spannung verfolgt, wie sich die Situation um Maja T. entwickelt, insbesondere vor dem Hintergrund der anhaltenden politischen Debatten in Deutschland und Europa.
Die inhaftierte Aktivistin steht seit Februar 2025 in Budapest vor Gericht und hat angekündigt, in einen Hungerstreik zu treten, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Es bleibt zu hoffen, dass ihr Fall sowohl rechtlich als auch sozial klärende Entwicklungen mit sich bringt.
Details | |
---|---|
Ort | Leipzig, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)