Forscher aus Kaiserslautern, München und Leipzig starten im April eine wegweisende Langzeitstudie zur Umweltforschung in Deutschland. Das Großprojekt, gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), ist die erste deutsche Längsschnittstudie für die sozialwissenschaftliche Umwelt- und Klimaforschung. Die Studie, genannt „German Longitudinal Environmental Study“ (GLEN), hat eine Laufzeit von zwölf Jahren und ein Budget von insgesamt 20 Millionen Euro. Das Projekt zielt darauf ab, eine Datenbank aufzubauen, die als Grundlage für evidenzbasierte Politikberatung dienen soll.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitäten in Kaiserslautern, München und Leipzig werden unter anderem untersuchen, welche Faktoren das Umweltbewusstsein und -verhalten der Menschen beeinflussen, wie umweltpolitische Initiativen akzeptiert werden und welchen Einfluss Klimapolitik auf die CO2-Emissionen von Haushalten hat. Die Forschungsprojekte konzentrieren sich auf Themen wie Klimaskeptizismus, politischer Protest, Verteilung von Umweltbelastungen und Klimawandelfolgen.
Die Daten werden durch halbjährliche Befragungen von über 20.000 Personen in Deutschland gesammelt und mit experimentellen Methoden kombiniert. Es wird auch eine Regionalisierung der Datensätze geben, um lokale Unterschiede zu analysieren. Die Ergebnisse der Studie sollen eine umfassende Evaluation politischer Maßnahmen ermöglichen und zeigen, welche sozialen Gruppen besonders von Klimaschutzmaßnahmen betroffen sind.
Die erste Veröffentlichung der Daten ist für das Jahr 2026 geplant. Professor Henning Best von der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau ist der verantwortliche Projektleiter dieses wegweisenden Forschungsprojekts. Mit dieser Studie wollen die Forschenden einen bedeutenden Beitrag zur sozialwissenschaftlichen Umweltforschung in Deutschland leisten und evidenzbasierte Politikberatung in diesem Bereich ermöglichen.
Quelle: Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) / ots