Der Strafprozess gegen den Musiker Gil Ofarim in Leipzig ist auch ein großes Medienereignis. Das Landgericht bereitet sich entsprechend vor, um Pressevertretern die Berichterstattung zu ermöglichen.
Das Landgericht Leipzig rechnet mit einem gewaltigen Medieninteresse am Strafprozess gegen den Musiker Gil Ofarim. Bereits im letzten Jahr, als Verhandlungstermine geplant waren, gab es unzählige Anfragen von Journalisten und Medienhäusern. Damals ging es unter anderem um die Frage der Akkreditierungen.
Für die anstehende Hauptverhandlung, die ab dem 7. November stattfindet, gibt es nicht mehr ganz so viele Presseanfragen, da alle wichtigen organisatorischen Details bereits geklärt sind. Der größte Sitzungssaal, der Schwurgerichtssaal, wurde für den Prozess vorgesehen. Hier stehen etwa 85 Sitzplätze für Pressevertreter und Zuschauer zur Verfügung.
Das Landgericht ist auch darauf vorbereitet, dass möglicherweise mehr Medienschaffende vor Ort sein wollen, als Sitzplätze vorhanden sind. Schließlich werden Berichterstatter von regionalen und überregionalen Medien aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet, ebenso wie Interesse seitens ausländischer Medien. Falls der Platz im Sitzungssaal nicht ausreicht, können Medienvertreter einen speziellen Arbeitsraum nutzen, in dem zumindest eine Tonübertragung der Verhandlung gewährleistet ist. Es ist jedoch schwer vorherzusagen, wie viele Journalisten tatsächlich nach Leipzig kommen werden.
Gil Ofarim, der sich selbst als säkularer Jude bezeichnet, muss sich in dem Prozess wegen falscher Verdächtigung, Verleumdung, falscher Versicherung an Eides statt sowie Betrug verantworten. Im Oktober 2021 soll er in einem Video behauptet haben, dass ein Mitarbeiter des Leipziger Hotels The Westin ihn aufgefordert habe, seine Kette mit Davidstern abzunehmen, damit er einchecken könne.
Es bleibt abzuwarten, wie der Prozess verlaufen wird und wie das gewaltige Medieninteresse bewältigt werden kann.
Quelle: ProSieben