
Eine aktuelle Auswertung des Statistischen Bundesamtes, angefordert von der Linken, zeigt, dass die mitteldeutschen Länder zu den Regionen mit den höchsten Anteilen an Niedriglohn-Jobs in Deutschland gehören. In Sachsen-Anhalt verdient mehr als jeder dritte Beschäftigte weniger als 15 Euro pro Stunde. Der Anteil liegt in Thüringen bei 34 Prozent und in Sachsen bei 33 Prozent, wie MDR berichtete.
Monika Hohmann, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken in Sachsen-Anhalt, fordert in diesem Zusammenhang höhere Löhne sowie einen flächendeckenden Mindestlohn von 15 Euro. Sie begründet ihre Forderungen mit dem Anstieg der Lebensmittel- und Energiepreise.
Niedriglöhne nach Branchen und Geschlecht
Besonders stark ausgeprägt sind die Niedriglöhne im Gastgewerbe, wo fast drei Viertel der Beschäftigten (74,3 Prozent) weniger als 15 Euro verdienen. Auch in nicht tarifgebundenen Betrieben ist der Anteil an Niedriglohn-Jobs mit 37 Prozent deutlich höher als in tarifgebundenen Unternehmen, wo nur jeder sechste Job (16 Prozent) als Niedriglohn-Job gilt, wie Welt berichtete.
Darüber hinaus gibt es signifikante Unterschiede zwischen den Geschlechtern, da bundesweit mehr als jeder dritte Mann (31 Prozent) weniger als 15 Euro verdient, während es bei Frauen knapp jede fünfte (22,7 Prozent) ist. Der Anteil an Niedriglohn-Jobs in anderen Sektoren, wie dem Handel, dem verarbeitenden Gewerbe sowie im Gesundheits- und Sozialwesen, liegt ebenfalls deutlich über dem Durchschnitt.