
Ostdeutsche Start-ups: Herausforderungen und Chancen in der Innovationslandschaft
03.03.2025 – 11:00
MDR Mitteldeutscher Rundfunk
Die Start-up-Kultur in Ostdeutschland steht vor besonderen Herausforderungen. Der MDR hat mit seiner neuen Reportage „exactly“ die Situation von Gründerinnen und Gründern beleuchtet. Die Reportage gibt Einblicke in die Hindernisse und Möglichkeiten, die es in einer Region gibt, die oft als Innovationsschwäche angesehen wird.
Was bedeutet es, ein Start-up zu gründen? Im Kern bezieht sich der Begriff „Start-up“ auf neu gegründete Unternehmen, die innovativen Ideen nachjagen. Doch dieser Weg ist gepflastert mit Unsicherheiten und dem ständigen Druck, die eigene Vision zu verwirklichen. Statistiken zeigen, dass mehr als 80 Prozent der Start-ups innerhalb von drei Jahren scheitern, was verdeutlicht, wie riskant unternehmerisches Handeln sein kann.
Die Erfahrungen von Gründerpaaren werden in der Reportage eindrucksvoll dokumentiert. Pauline und Matinuch, die aus Berlin nach Leipzig gezogen sind, berichten von ihrem Einstieg in die Start-up-Welt im Bereich „Mental Health“. „Wir haben uns getraut, für diesen Traum loszugehen“, erklärt Pauline. Leipzig bietet ihnen ein unterstützendes Netzwerk, das sie in der Großstadt Berlin vermisst haben.
Ähnlich aufstrebend zeigt sich das Duo Katharina und Corvin in Magdeburg. Ihre Entwicklung von Produktspendern für Periodenprodukte erregt Beachtung. Trotz des fehlenden Start-up-Ökosystems in Sachsen-Anhalt erzielten sie im ersten Jahr einen siebenstelligen Umsatz. Katharina betont die fehlenden Netzwerke: „Es gibt nicht viele Leute, mit denen man sich austauschen kann.“
Ein weiterer Blick auf die Gründerlandschaft wird durch die Geschichte von Friedrich aus Nebelschütz sichtbar. Nach einer Insolvenz hat er sein Start-up für die Zucht von Riesengarnelen neu gegründet und blickt optimistisch in die Zukunft. „Ich wollte schon immer irgendwas züchten“, erklärt Friedrich seine Leidenschaft. Er verkauft Garnelenlarven in ganz Europa und hat gewagt, seine Begeisterung zum Beruf zu machen.
Die Herausforderungen für Start-ups in Mitteldeutschland sind klar, insbesondere im Hinblick auf Netzwerke und Kooperationsmöglichkeiten. Laut einer Umfrage des „Bundesverband Deutsche Startups“ hat nur ein Bruchteil der Start-ups ihren Hauptsitz in Sachsen-Anhalt, was auf die Notwendigkeit für ein stärkeres Unterstützungsnetz für Gründer hinweist.
Die Reportage von MDR bietet nicht nur Einblicke in individuelle Lebensgeschichten, sondern thematisiert auch die Bedeutung, die eine florierende Start-up-Kultur für die regionale und gesamtgesellschaftliche Entwicklung hat. Denn letztlich können innovative Ideen nicht nur wirtschaftlichen Fortschritt bringen, sie fördern auch den Austausch und die Vernetzung von Menschen, was für die gesamte Gemeinschaft von Vorteil ist.
Pressekontakt:
Thomas Ahrens, MDR-Landesfunkhaus Sachsen-Anhalt, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. (0391) 539 21 21
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