In einem bisher einmaligen Appell hat der neue Bundestrainer Julian Nagelsmann die Vereine der Nationalspieler um Unterstützung in seiner Mission gebeten. Nach dem enttäuschenden 2:2-Unentschieden gegen die Niederlande in der Nations League äußerte der 37-Jährige seine Bedenken, dass die Nationalmannschaft ohne die Hilfe der Klubs nicht die notwendigen Erfolge erzielen kann. „Wir brauchen die Clubs“, stellte er klar. „Das Training hier allein reicht nicht aus, um die Meisterschaft zu gewinnen oder gar Weltmeister zu werden.“
Nagelsmann, der zuvor in der Bundesliga für namhafte Klubs wie Bayern München, RB Leipzig und die TSG Hoffenheim verantwortlich war, wünscht sich eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den Vereinen und der Nationalmannschaft. „Die Clubs bilden das Fundament für die Spielerentwicklung. Wir können ein gutes Klima schaffen, aber die Spieler müssen auch regelmäßig in ihren Vereinen spielen können, um im Flow zu bleiben“, so der Trainer weiter.
Herausforderung durch mangelnde Trainingszeit
In seiner ersten Bilanz nach fast einem Jahr im Amt kritisierte Nagelsmann die fehlenden Trainingseinheiten im DFB-Team. Er betonte, dass die reduzierten Trainingsmöglichkeiten während der Länderspieltermine eine echte Herausforderung darstellen. „Es ist schwierig, in kurzer Zeit viele taktische Aspekte zu erarbeiten“, gibt Nagelsmann zu. Seine Strategie beinhaltet, die besten Spieler auszuwählen und während der limitierten Zeit Nuancen in deren Spielweise zu entwickeln, was jedoch leichter gesagt als getan ist.
„Wir sind auf die Clubs angewiesen“, betonte er. „Die Spieler, die wir berufen, sind in ihren Vereinen gut aufgehoben – sonst wären sie nicht ausgewählt worden.“ Es ist offensichtlich, dass die Rückkehr zu einer intensiven Ausbildung und Spielpraxis auf Vereinsebene für den Erfolg der Nationalmannschaft entscheidend ist.
Vorbereitungen auf die kommenden Spiele
Mit Blick auf die nächsten Länderspiele – die am 11. Oktober in Bosnien-Herzegowina sowie am 14. Oktober erneut gegen die Niederlande in München stattfinden – stehen dem Trainer nur noch wenige Bundesliga-Spiele sowie die ersten Runden in der Champions League bevor, um seinen Kader zusammenzustellen. Insgesamt hat Nagelsmann in seinem bisherigen Kader 18 von 23 Spielern aus den fünf deutschen Teams gewählt, die aktuell in der Königsklasse spielen: Leverkusen, München, Dortmund, Stuttgart und Leipzig.
Die kommende Kaderbekanntgabe wird nicht nur zur Prüfung der aktuellen Form der Spieler, sondern auch zur Bewertung der Zusammenarbeit zwischen Nationalmannschaft und Vereinsfußball beitragen. Nagelsmanns Wunsch nach engerer Kooperation ist nun umso dringlicher, da die Zeit drängt, und es gilt, die Füße in diese Richtung fest auf den Boden zu stellen. Diese Entwicklungen können die Zukunft der Deutschen Fußballnationalmannschaft erheblich beeinflussen, insbesondere während wir uns auf die nächsten internationalen Herausforderungen vorbereiten.
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