Allgemein

Mit Aufzug zum Traumhaus: So steigert ein Fahrstuhl den Immobilienwert

Wertsteigerung durch Barrierefreiheit: Die Rolle von Aufzügen in Eigentumswohnungen

30.01.2025 – 08:01

Die steigende Nachfrage nach barrierefreien Wohnungen zeigt sich deutlich auf dem deutschen Immobilienmarkt. Eine aktuelle Studie von ImmoScout24 hebt hervor, dass Eigentumswohnungen mit Aufzug bis zu 30 Prozent teurer sind als vergleichbare ohne diese Funktion. Diese Entwicklung ist nicht nur für Käufer von Bedeutung, sondern auch für die zukünftige Gestaltung und Planung von Wohnraum.

In Deutschland ist jede zweite Eigentumswohnung in einem Gebäude mit mehr als drei Stockwerken nicht über einen Aufzug erreichbar. Besonders eindrucksvoll sind die Unterschiede zwischen Städten: In München beispielsweise können 74 Prozent der angebotenen Eigentumswohnungen per Aufzug erreicht werden, während in Erfurt nur 8 Prozent diese Möglichkeit bieten. Dies stellt nicht nur ein Problem für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen dar, sondern könnte auch die Preisentwicklung in städtischen Gebieten beeinflussen.

„Ein Aufzug ist mehr als nur ein technisches Merkmal; er stellt einen signifikanten Wohnwert dar“, erklärt Sebastian Drießen, Immobilien-Sachverständiger. Wohnungen in höheren Etagen ohne Aufzug sind oft schwerer zu verkaufen und erzielen geringere Preise. Für eine durchschnittliche Wohnung mit 70 Quadratmetern kann der Preisunterschied bei einem Vorhandensein eines Aufzugs mehr als 80.000 Euro betragen, was zeigt, wie wichtig dieser Faktor geworden ist.

Die Preissteigerung durch Aufzüge ist nicht nur ein wirtschaftlicher Trend, sondern auch ein gesellschaftlich wichtiges Thema. Laut dem Verein Sozialhelden e.V. hängen für etwa 7 Prozent der Bevölkerung Aufzüge entscheidend von der Lebensqualität ab. Diese Menschen benötigen oft Unterstützung aufgrund von Einschränkungen durch das Alter, Krankheiten oder andere Mobilitätsprobleme. Die UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet zur Schaffung barrierefreier Lebensräume, was den Bau und die Installation von Aufzügen zu einer gesellschaftlichen Verantwortung macht.

Die Verfügbarkeit von Wohnraum zeigt sich in einem angespannten Markt: In Deutschlands großen Metropolen verfügen nur 52 Prozent der angebotenen Eigentumswohnungen über einen Fahrstuhl. Data aus der Umfrage von ImmoScout24 zeigt zudem, dass zwei Drittel der Deutschen sich Gedanken über ihre Wohnsituation im Alter machen. 12 Prozent der Befragten befürchten, aufgrund fehlender Barrierefreiheit aus ihrem Zuhause ausziehen zu müssen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Aufzüge nicht nur den Immobilienwert steigern, sondern auch ein Schlüsselelement für die gesellschaftliche Teilhabe darstellen. Die Entwicklung so vieler älterer Gebäude ohne barrierefreien Zugang zeigt, dass wir hier vor einer großen Herausforderung stehen, die sowohl wirtschaftliche als auch soziale Aspekte umfasst. Der Trend zur Barrierefreiheit könnte sich nicht nur auf die Immobilienpreise auswirken, sondern auch auf die Lebensqualität der Menschen, die in diesen Räumen wohnen.

Die vollständige Studie und weitere Informationen finden Sie auf der Medienseite von ImmoScout24.