Kultur in Gefahr: Drastische Kürzungen bedrohen Sachsens Literatur und Kunst

Die sächsische Staatsregierung plant drastische Kürzungen für 2025/2026, die Kultur und Literatur stark gefährden.
Die sächsische Staatsregierung plant drastische Kürzungen für 2025/2026, die Kultur und Literatur stark gefährden. (Symbolbild/ML)

Kultur in Gefahr: Drastische Kürzungen bedrohen Sachsens Literatur und Kunst

Sachsen, Deutschland - Am 8. Juni 2025 ist die Diskussion um die Kulturförderung in Sachsen hitziger denn je. Die Staatsregierung hat einen Kürzungshaushalt für die Jahre 2025 und 2026 vorgelegt, der alle Ressorts betrifft. Besonders stark betroffen sind Kultureinrichtungen, Vereine und Initiativen, wie l-iz.de berichtet. Die bereits geringe Literaturförderung sieht sich weiteren Bedrohungen ausgesetzt, was die Regionalgruppe Leipzig im PEN-Zentrum Deutschland alarmiert. Benedikt Dyrlich, Sprecher der PEN-Basisgruppe, warnt, dass die Kürzungspläne die Vielfalt der sächsischen Kulturlandschaft gefährden könnten.

In den Gesprächen mit Abgeordneten und Kulturvertretern zeigt sich eine breite Besorgnis über die Auswirkungen dieser Kürzungen. So soll die Zuwendung für die Sächsische Kulturstiftung auf das Budgetniveau von 2015 zurückgeführt werden. Dies hätte massive Auswirkungen auf die Förderung von Kleinkunstprojekten, Film, Bibliotheken und Soziokultur, insbesondere in ländlichen Räumen. Zudem sind zwei Literaturzeitschriften in Leipzig und Dresden unmittelbar bedroht, was die kulturelle Diversität weiter einschränken könnte.

Kulturelle Förderung und Prioritäten der Regierung

Trotz der Kürzungen im Bereich Kultur und Kunst hebt das Sächsische Kabinett hervor, dass die Schwerpunkte in den Bereichen Kultur und Tourismus gesetzt werden. Der Regierungsentwurf für den Doppelhaushalt 2025/26, wie medienservice.sachsen.de berichtet, sieht vor, dass Kulturräume die gleichen Mittel wie im Jahr 2024 erhalten. Dies entspricht etwa 104 Millionen Euro.

Ein Kulturpakt für neun kommunale Theater und Orchester wird mit rund 9 Millionen Euro fortgesetzt. Zudem werden 1,4 Millionen Euro für kulturelle Bildung und 7,87 Millionen Euro für Musikschulen bereitgestellt. Es ist jedoch zu beachten, dass die Finanzierung der Kulturstiftung des Freistaats Sachsen für 2025 bei 1,7 Millionen Euro liegen wird, was 750.000 Euro weniger im Vergleich zu 2024 bedeutet.

Widerstand und Forderungen aus der Kulturbranche

Die Sprecher der Gruppe Leipzig im PEN fordern daher eine Umkehr der Koalition aus CDU und SPD in der Kulturförderung und bitten um Berücksichtigung der Änderungsvorschläge der demokratischen Opposition im Sächsischen Landtag. Diese politische Debatte ist nicht nur auf die finanziellen Mittel beschränkt, sondern berührt auch das 1. Staatsziel der sächsischen Verfassung, das Sachsen als sozialen Rechtsstaat definiert.

Zusammenfassend zeigt sich, dass die angestrebten Kürzungen im Bereich Kultur und Kunst tiefgreifende Auswirkungen auf das kulturelle Leben in Sachsen haben werden. Es bleibt abzuwarten, ob der Widerstand seitens der Kulturschaffenden und der Bevölkerung Veränderungen in der Haushaltsplanung bewirken kann.

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OrtSachsen, Deutschland
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