Max Eberl, der ehemalige Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach, hat sich in einem Interview offen zu den Gründen seines überraschenden Abschieds im Januar 2022 geäußert. Der Rückzug war für viele Fans unerwartet, da Eberl über zweieinhalb Jahre in dieser Position war und dem Verein viel Engagement gewidmet hatte.
Der Druck bei Borussia Mönchengladbach war für Eberl gewaltig, insbesondere nachdem das Team die Qualifikation für den Europapokal im Jahr 2021 verpasst hatte. In einem Interview mit dem 11Freunde-Magazin erklärte er, dass ihm nach dieser Enttäuschung bewusst wurde, dass die Herausforderungen zu groß für ihn waren. Besonders die Entscheidung, an Trainer Marco Rose festzuhalten, der später zu Borussia Dortmund wechselte, war umstritten und führte zu viel Unmut unter den Fans.
Gesundheitliche Probleme und persönliche Belastungen
Eberl gestand, dass er zahlreiche Warnsignale seines Körpers ignoriert hatte. Neben dem Stress durch den Verein hatte auch sein Privatleben darunter gelitten. Ein gescheiterter Lebensabschnitt, darunter seine gescheiterte Ehe im Jahr 2019, trug zur steigenden Belastung bei. „Ich hatte nicht mehr die Kraft, den Dingen auf den Grund zu gehen und übertünchte die Probleme mit immer mehr Arbeit“, so Eberl. Trotz einer schweren Darmoperation nahm er sich keine Auszeit, was seine gesundheitliche Situation weiter verschärfte.
Die Öffentlichkeit erhielt nur spät ein umfassendes Bild über Eberls persönliche und gesundheitliche Probleme. Viele Fans waren überrascht von seinem Rücktritt, da ihm viel Loyalität und Hingabe zugetraut wurde. „Das Kapitel ist unvollendet, obwohl ich 23 Jahre für diesen Klub alles gegeben habe“, äußerte er bedauernd.
Gerüchte über den Wechsel zu RB Leipzig
Ein weiterer Punkt, der Eberl belasten musste, waren die Gerüchte über einen bevorstehenden Wechsel zu RB Leipzig bereits vor seinem offiziellen Rücktritt. „Für mich war es befremdlich, dass in dem Moment, als ich angekündigt habe, meine Position zu verlassen, bereits spekuliert wurde, ich würde nur eine Show abziehen“, so Eberl.Wie berichtet wird, bestehen hierzu auch keine Kontakte mehr zu seinen früheren Vorgesetzten bei Borussia. Eberl wies emphatisch darauf hin, dass er sich bei seinem Abschied nicht verstellt habe und nannte die Spekulationen über eine vermeintliche Planung für seine Karriere bei Leipzig als haltlos.
Im September 2022 verlautbarte dann RB Leipzig, dass Eberl zum Jahresende als Geschäftsführer Sport verpflichtet werde. „Eine Verlockung, der ich nach der schweren Zeit bewusst nachgegeben habe,“ gestand er ein. Ironischerweise wurde im September 2023 bekannt gegeben, dass die Zusammenarbeit bereits enden würde. Im März 2024 wechselte Eberl dann schließlich zum FC Bayern.
