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LKA Sachsen liefert Zahlen zu Vorfällen mit K.o.-Tropfen in Leipzig

Vorfälle mit K.o.-Tropfen im Leipziger Club Eli nehmen zu

Der Club Elipamanoke in Leipzig hat kürzlich mehrere Vorfälle mit K.o.-Tropfen öffentlich gemacht, um sowohl potenzielle Opfer als auch Täter zu warnen. Auf Anfrage von TAG24 äußerte sich die Polizeidirektion zu den Fakten und Zahlen rund um die gefährliche Droge.

Im Juni ereignete sich in den Räumlichkeiten des Eli mindestens ein Vorfall mit K.o.-Tropfen. Bei diesem Vorfall arbeiteten zwei Personen zusammen, um eine Frau unter den Einfluss der Droge zu setzen, sie von ihren Begleitern zu trennen und auf die Toilette zu bringen. Dank aufmerksamer Gäste konnte jedoch Schlimmeres verhindert werden. Die Polizei bestätigte den Vorfall und erklärte, dass eine Anzeige vorliege. Genauere Informationen zum Tatablauf und möglichen Tätern wollte die Polizei aufgrund laufender Ermittlungen jedoch nicht preisgeben.

Die Elipamanoke behauptet, dass sich die Vorfälle mit K.o.-Tropfen in der Leipziger Clubszene häufen. Die Polizei kommentierte diese Aussage nicht und erklärte, dass es aufgrund der unterschiedlichen chemischen Zusammensetzungen der Drogen schwierig sei, verifizierte Aussagen zu Fallzahlen oder Entwicklungen zu machen.

Die Verabreichung von K.o.-Tropfen wird im polizeilichen System nicht als eigenständiger Straftatbestand erfasst, da es in der Regel nach der oder durch die Verabreichung zu schwerwiegenden Straftaten (zumindest im Versuch) kommt. Stattdessen führt die Polizei eine jährliche Sonderauswertung für die Verabreichung der Tropfen durch. Ein weiteres Problem ist, dass viele Fälle gar nicht erst bei der Polizei gemeldet werden. Das sächsische Landeskriminalamt bestätigte, dass es ein großes Dunkelfeld gibt, da viele Opfer aus Scham oder anderen Gründen auf eine Anzeige verzichten.

Laut dem Landeskriminalamt wurden im Jahr 2022 sachsenweit 50 Fälle von K.o.-Tropfen-Verabreichung erfasst. In 34 Fällen ging dies mit „gefährlicher und schwerer Körperverletzung“ einher und in 14 Fällen mit „Sexualstraftaten“. Im Vergleich dazu wurden im Vor-Corona-Jahr 2019 63 Fälle registriert, in den beiden darauffolgenden Jahren jeweils 38 und 47. In Leipzig werden die meisten K.o.-Tropfen-Vorfälle zur Anzeige gebracht. Von den 50 erfassten Fällen im Jahr 2022 ereigneten sich 15 in Leipzig. Im Jahr 2019 waren es sogar 22 Anzeigen.

Es wird herausgearbeitet, dass vor allem Frauen oft als Opfer ausgewählt werden. Im vergangenen Jahr gab es 41 weibliche und 10 männliche Opfer im Zusammenhang mit K.o.-Tropfen.

Die Polizei gibt einige Verhaltenstipps im Fall einer möglichen Verabreichung von K.o.-Tropfen: Wenn man plötzlich motorische oder psychische Auffälligkeiten, Übelkeit, Schwindel oder unerklärliche Schläfrigkeit verspürt, sollte man umgehend Freunde und das Personal informieren oder einen Arzt oder eine Notaufnahme aufsuchen. Man sollte niemals Getränke von Fremden annehmen und diese auch nicht unbeaufsichtigt stehen lassen. Es ist wichtig, dass jede Anzeige bei der Polizei gemacht wird, um mögliche Täter zu ermitteln und weitere Opfer zu schützen.

Quelle: TAG24

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