
Am Sonntag, den 24. März 2024, wird im Rahmen des Programms „Leipzig liest“ auf der Leipziger Buchmesse eine Lesung der krimtatarisch-ukrainischen Autorin Elnara Letova stattfinden. Die Veranstaltung, die von der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) organisiert wird, bietet die Möglichkeit, Texte aus dem Exil der Autorin zu hören und im Anschluss mit ihr und dem Krim-Experten Dr. Mieste Hotopp-Riecke über die Geschichte und aktuelle Situation der Krim zu diskutieren.
Die russische Annexion der Krim im Jahr 2014 hatte weitreichende Auswirkungen auf das Leben der indigenen Bevölkerung, insbesondere der Krimtataren. Viele von ihnen leben seither im Exil, so auch Elnara Letova, die zuerst in Kiew und seit 2022 in Deutschland lebt. In ihren Prosatexten reflektiert die Autorin über ihre eigene Identität und die Veränderungen, die durch die Ereignisse auf der Krim eingetreten sind.
Die Krimtataren haben eine bewegte Geschichte hinter sich, die bis zur Deportation durch Stalin im Jahr 1944 zurückreicht. Über 44 Prozent der deportierten Krimtataren starben dabei. Die Frage nach Heimat und Identität ist daher zentral für die Krimtataren und auch für Elnara Letova in ihren Werken.
Die Krim ist seit der Annexion durch Russland zu einer riesigen Militärbasis geworden und spielt eine wichtige Rolle im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Die Lesung und das anschließende Gespräch bieten einen Einblick in die persönliche Auseinandersetzung der Autorin mit diesen Ereignissen sowie in die historischen und aktuellen Entwicklungen auf der Halbinsel.
Die Veranstaltung beginnt um 14 Uhr im Café Europa (Halle 4, Stand E401/E403) auf der Leipziger Buchmesse. Moderiert wird das Gespräch von Johanna Fischotter, Redakteurin der GfbV-Zeitschrift „Für Vielfalt“. Es verspricht eine bewegende und informative Veranstaltung zu werden, die einen Einblick in das Leben und Schicksal der Krimtataren bietet.