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Leseland DDR: Ausstellung im Stadtgeschichtlichen Museum eröffnet

Leseland DDR: Ausstellung im Stadtgeschichtlichen Museum eröffnet

Vorgeschriebene Literatur, DDR-Verlage, Bücher aus der Sowjetunion und Menschen, die ihre Lektüre heimlich lasen – das und noch viel mehr zeigt die Ausstellung „Leseland DDR“, die bis zum 18. Juni 2023 im Stadtgeschichtlichen Museum zu sehen ist.

  • Vier schick gekleidete Männer stehen vor bunten Aufstellern einer Ausstellung.
    Dr. Ullrich Mählert, Dr. Anselm Hartinger, Stefan Wolle und Marko Kuhn (v. l.) bei der Ausstellungseröffnung „Leseland DDR“.
    © Stadt Leipzig/sf

Die Ausstellung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur lädt zu einer Zeitreise durch das Leseland DDR ein, präsentiert auf 20 Ausstellungstafeln anhand von Texten, Bildern und Videos. Die Zusätze des Stadtgeschichtlichen Museums beschäftigen sich mit Reclam als Beispiel für einen DDR-Verlag, mit dem Literaturinstitut „Johannes R. Becher“, mit Lesungen während der Leipziger Buchmesse und mit dem Grafischen Viertel als Hauptbuchlieferant für die DDR. Ein Land, dessen Regierung an die Macht des geschriebenen Wortes glaubte und es zugleich fürchtete. Wo das Lesen und Schreiben mit großem Aufwand gefördert wurde, während politisch unerwünschte Literatur in Bibliotheken nur mit einem Giftschein erhältlich war und wo Post und Reisende aus dem Westen nach Gedrucktem gefilzt wurden.

Von verbotener Literatur bis zu Kochbüchern

Leseland DDR erzählt von Menschen, die sich ihre Lektüre nicht vorschreiben lassen wollten, die für rare Bücher Schlange standen und auf der Leipziger Buchmesse Titel westdeutscher Verlage heimlich in die Tasche steckten. Die Ausstellung lädt aber auch in die Welt der Krimis, Märchen und Science-Fiction ein. Sie berichtet von der Literatur aus der Sowjetunion, den schreibenden Arbeitern des sozialistischen Realismus, und lässt die Ausstellungsgäste in alte Kochbücher blicken. Mit den Schriftstellerinnen und Schriftstellern in der Friedlichen Revolution und der DDR als Thema der Gegenwartsliteratur endet die Zeitreise.

Die Ausstellung thematisiert die Kulturgeschichte des Sozialismus und ist zugleich eine Anregung für Jung und Alt, nach ihrem Besuch alte Bücher aufzuschlagen, um die Geschichte der DDR anhand ihrer Literatur kritisch (neu) zu erkunden.

Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag, Feiertage 10 bis 18 Uhr
Freier Eintritt an jedem ersten Mittwoch im Monat

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