
In Leipzig hat die Initiative „Leipzig pflanzt“ eindrucksvolle Fortschritte bei der Aufforstung gemacht. Thomas Gärtner, ein engagiertes Mitglied dieser Initiative, berichtete, dass bereits 23 Bäume und über tausend Büsche im Garten des Diakonie-Hospizes in Eutritzsch gepflanzt wurden. Die dringliche Mission von „Leipzig pflanzt“ ist es, für jeden Einwohner der Stadt einen Baum zu setzen. Diese Initiative fordert umweltfreundliche Maßnahmen und tut dies durch das Sammeln von Spenden, um Bäume auf verschiedenen Flächen in der Stadt zu pflanzen. Dazu zählen Kleingärten, Friedhöfe sowie städtische Flächen.
Gärtner betont den Wunsch der Initiative, dass die Stadt neben der Entwicklung von Bauprojekten auch Grünflächen erhält. Eine Umfrage zum Bürgerhaushalt hat gezeigt, dass viele Bürger diesen Wunsch unterstützen. Die Stadt Leipzig hat daher ein Budget von 750.000 Euro genehmigt, das der Ankauf und die Entwicklung von Brachflächen zu Grünflächen zugutekommen soll. Zudem wurde ein Förderprogramm für Begrünung und Entsiegelung aufgelegt. Trotz dieser Bemühungen bleibt der Druck auf die Stadt, da viele brachliegende Flächen weiterhin bebaut werden. Besondere Aufmerksamkeit erhalten derzeit große Bauprojekte, wie das Jahrtausendfeld und der Platz am Bayrischen Bahnhof.
Herausforderungen beim Erhalt von Grünflächen
Der Stadtrat hat ein Bebauungsplanverfahren für das Jahrtausendfeld beschlossen, welches einen Teil der Fläche als öffentliche Grünfläche vorsieht. Dennoch äußerte Niclas-Robin Rosendahl vom Umweltbund Ökolöwe Kritik an den aktuellen Maßnahmen und der Auffassung, dass die Stadt zu wenig für den Erhalt von Grünflächen unternimmt. Leipzig steht vor dem Herausforderungen, einerseits Wohnraum und Infrastruktur zu schaffen und andererseits den Bedürfnissen der Bürger nach Grünflächen gerecht zu werden.
Ein besorgniserregender Aspekt ist, dass im vergangenen Jahr 4.000 Bäume in Parks und Grünanlagen gefällt wurden, ohne dass für adäquaten Ersatz gesorgt wurde. Zudem fehlen der Stadt präzise Daten über die Zunahme der Versiegelung in den letzten Jahren. Eine Recherche ergab, dass zwischen 2018 und 2024 in Leipzig acht Quadratkilometer Grünfläche verloren gingen. Die Versiegelung in dicht besiedelten Gebieten nimmt weiter zu; während in bestehenden Grünanlagen Kompensationsmaßnahmen erforderlich sind, bleibt der Verlust von Grünflächen ein zentrales Thema.
Zusätzlich zu den Anstrengungen von „Leipzig pflanzt“ wurde das Projekt im Januar 2020 ins Leben gerufen, mit dem Ziel, insgesamt 600.000 Bäume zu pflanzen. Bisher konnten bereits 28.798 Bäume und 7.716 Sträucher gesetzt werden. Das Projekt dient nicht nur der CO2-Bindung, sondern fördert auch die Biodiversität in der Stadt und wird von ehrenamtlichen Helfern aller Generationen unterstützt. Eine enge Kooperation mit der Stadt Leipzig sowie lokalen Partnern und Baumschulen steht im Mittelpunkt der Bemühungen.
Für Interessierte gibt es zahlreiche Möglichkeiten zur Mitwirkung, sei es in der Flächeakquise, Social Media oder bei Förderanträgen. Auch ein monatlicher Stammtisch bietet die Gelegenheit zur persönlichen Vernetzung und zum Kennenlernen des Projekts. Zusätzliche Informationen können auf der Website der Initiative nachgelesen werden.