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Leipzigs Blick zurück: Die Pandemie und ihre Spuren der Spaltung

Die bleibenden Auswirkungen von COVID-19 auf die Gesellschaft

12.03.2025 – 12:29

MDR Mitteldeutscher Rundfunk

Leipzig (ots)

Fünf Jahre nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie ist die Gesellschaft von den erlebten Einschnitten noch stark geprägt. Die Dokumentation „Corona – Die Pandemie der Spaltung“, die ab dem 15. März in der ARD Mediathek und im Ersten ab dem 18. März um 21:45 Uhr ausgestrahlt wird, beleuchtet die Lebensrealitäten von unterschiedlichsten Menschen während und nach der Pandemie. Sie thematisiert vor allem die tiefen Risse, die die Pandemie hinterlassen hat, und wie diese Erfahrungen die Beziehung zwischen Individuen und der Gesellschaft beeinflusst haben.

Die Corona-Pandemie stellte sich als Katalysator für gesellschaftliche Konflikte heraus. In einem Klima, in dem Abstandsregelungen und Kontaktverbote zur Norm wurden, kam es zu einem zunehmenden Streit über die Notwendigkeit und Angemessenheit dieser Maßnahmen. Diese Konflikte waren nicht nur politisch oder wissenschaftlich, sondern durchdrangen auch das private Umfeld, was dazu führte, dass Freundschaften und Familienbindungen oft auf die Probe gestellt wurden. Das Ergebnis war eine soziale Polarisierung: Menschen fanden sich in zwei Lagern wieder – „Team Vorsicht“ und „Team Freiheit“.

Besonders auffällig war die Stigmatisierung derjenigen, die die Maßnahmen kritisierten, oft als „Querdenkende“ bezeichnet. Diese Gruppierung sah sich nicht nur mit Widerstand konfrontiert, sondern auch mit einem wachsenden Misstrauen in Familien und Freundeskreisen. Auf der anderen Seite wurden Befürworter der Maßnahmen oft als „Mitlaufende“ oder „Schlafschafe“ abgetan, was diesen Konflikt weiter anheizte. Die Doku vermittelt eindrucksvoll, wie diese Wahrnehmungen und Etikettierungen das Miteinander beeinflussten und die zwischenmenschlichen Beziehungen belasteten.

Der kollektive Ausnahmezustand hinterließ nicht nur persönliche Narben, sondern führte auch zu einem Verlust des Vertrauens in politische Institutionen. Eine Vielzahl von Studien bestätigt diesen Trend: Viele Menschen gaben an, während der Pandemie ihr Vertrauen in die Politik stark verloren zu haben. Diese Veränderung hat langfristige Auswirkungen auf die Gesellschaft und ist eng mit dem Erstarken populistischer und extremer Strömungen verbunden, die sich auch auf Wahlen auf verschiedenen Ebenen auswirken.

In der MDR-Dokumentation kommen zahlreiche Persönlichkeiten zu Wort, darunter Pflegekräfte, Personen, die Ausgrenzung erlebt haben, und junge Menschen, die vor der Frage standen, wie sehr sie ihr Leben einschränken wollten, um andere zu schützen. Diese vielfältigen Perspektiven ermöglichen es den Zuschauern, einen tieferen Einblick in die emotionalen und sozialen Herausforderungen während dieser Zeit zu gewinnen.

Die Doku wird ab dem 24. März um 17 Uhr auch auf dem YouTube-Kanal „MDR investigativ“ zu sehen sein und bietet damit eine wertvolle Gelegenheit, sich mit den langfristigen Auswirkungen der Pandemie auseinanderzusetzen.

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