Leipzig – Polizei nimmt Schleuser bei Zollkontrolle auf A38 fest
Im Leipziger Süden hat die Polizei am Mittwoch ein Schleuserfahrzeug aus dem Verkehr gezogen. Darin befand sich eine syrische Familie ohne Dokumente.
Bei einer Zollkontrolle südlich von Leipzig ist am Mittwochmorgen ein mutmaßliches Schleuserfahrzeug aus dem Verkehr gezogen worden. In dem Auto saßen neben dem 41-jährigen Fahrer außerdem eine syrische Familie, teilte die Polizei am Abend mit.
Laut Behördenangaben sollte das überprüfte Fahrzeug eigentlich auf dem Weg in die Niederlande sein, als die Insassen gegen 10 Uhr am Mittwoch auf der Autobahn A38 in Höhe der Auffahrt „Neue Harth“ in eine Zollkontrolle gerieten. Dabei stellte sich heraus, dass die Geflüchteten keine Dokumente bei sich hatten. Die Zollbeamten informierten daraufhin die Bundespolizei Leipzig.
Die Insassen des Fahrzeugs wurden anschließend zur Dienststelle der Bundespolizei am Leipziger Hauptbahnhof gebracht. Es handelte sich um zwei Männer (33 und 22 Jahre alt), eine Frau (28 Jahre alt) sowie ein fünfjähriges Kind und ein Säugling. Erste Vernehmungen mit einem Dolmetscher ergaben, dass die Familie aus Syrien stammt. Der 41-jährige Fahrer mit syrischen Wurzeln besitzt die niederländische Staatsbürgerschaft.
Gegen die geschleusten Personen wurde ein Ermittlungsverfahren wegen unerlaubter Einreise und Aufenthalt eingeleitet. Der Fahrer wurde wegen des Einschleusens von Ausländern strafrechtlich verfolgt. Es ist unklar, wann und wo der Zustieg erfolgte und ob weitere Personen an der Schleusung beteiligt waren. Auch das genaue Verhältnis des Fahrers zu den syrischen Geflüchteten ist noch nicht geklärt.
Illegale Einreise nach Sachsen nimmt zu
Die Zahl der illegalen Einreisen nach Sachsen hat in diesem Jahr deutlich zugenommen. Bis Ende August wurden insgesamt 18.563 Geflüchtete registriert, die unerlaubt über Polen oder Tschechien ins Land gekommen sind. Dabei hat auch die Risikobereitschaft der Schleuser zugenommen: Im Juli kam es in Folge einer Flucht vor einer Polizeikontrolle an der tschechisch-deutschen Grenze zum Unfall eines Transporters – eine Frau starb.
Quelle: LVZ
