Wetter-Wende: Heftige Regenfälle bringen Hoffnung nach Dürrehitze!

Erfahren Sie, wie der starke Regen nach langer Dürre in Deutschland die Landwirtschaft beeinflusst und welche Herausforderungen bleiben.
Erfahren Sie, wie der starke Regen nach langer Dürre in Deutschland die Landwirtschaft beeinflusst und welche Herausforderungen bleiben. (Symbolbild/ML)

Wetter-Wende: Heftige Regenfälle bringen Hoffnung nach Dürrehitze!

Erlangen, Deutschland - In Deutschland hat sich die Wetterlage nach einer langen Dürrezeit erfreulicherweise geändert. In den letzten Wochen kam es zu häufigen und teils heftigen Niederschlägen, die nicht nur der Natur, sondern auch der Landwirtschaft dringend benötigte Wasserzufuhr verschafften. Agrarmeteorologe Andreas Brömser vom DWD beschreibt diese Wetterentwicklung als eine vorübergehende Entspannung der Situation. Dennoch bleibt die Lage angespannt: Weitere Herausforderungen sind zu erwarten.

Andreas Marx vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erläutert, dass trotz der hohen Niederschläge im Oberboden mehr Wasser für Pflanzen zur Verfügung steht, selbst wenn der Gesamtwert der Niederschläge im Mai niedriger war. Die geringeren Temperaturen in der letzten Zeit haben zudem zu einer verringerten Verdunstung geführt, was positive Auswirkungen auf die Landwirtschaft hatte.

Perspektiven für die Landwirtschaft

Die Aussichten für frühe Getreidesorten wie Weizen und Gerste sind grundsätzlich positiv. Zukünftige Wetterbedingungen sind jedoch entscheidend, insbesondere für Pflanzen wie Zuckerrüben und Mais, die eine konstante Wasserversorgung benötigen. Viele Pflanzen haben stark zugelegt und benötigen regelmäßige Niederschläge. Die obersten Bodenschichten haben nun in niederschlagsreichen Regionen eine Feuchtigkeit von 20-30 cm erreicht. Unterhalb dieser Schicht bleibt der Boden bis zu einer Tiefe von 50-80 cm jedoch weiterhin sehr trocken.

Obwohl diese Regenfälle eine Erleichterung verschaffen, warnen Experten, dass es noch zu früh für eine endgültige Entwarnung ist. Die Entwicklung der Witterung für den Rest des Sommers bleibt entscheidend. Modellrechnungen des Max-Planck-Instituts und des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen deuten auf einen sehr heißen Sommer in Europa hin. Dies könnte durch einen Wärmestau im Nordatlantik bedingt sein und die Prognosen für einen langanhaltenden Hitzesommer scheinen realistisch.

Globale Zusammenhänge

Das Frühjahr 2025 war eines der trockensten seit Beginn der Aufzeichnungen, was mit den weltweit steigenden Temperaturen verbunden ist. Die durchschnittliche Temperatur in Deutschland ist seit 1881 um 1,7 Grad gestiegen, was stärker ist als der weltweite Durchschnitt. Der Klimawandel führt vermehrt zu extremen Hitzewellen, was sich auch in den zuletzt beobachteten Hitzerekorden auf der Nordhalbkugel widerspiegelt. In Nordamerika werden Temperaturen über 40 Grad Celsius, im Nordwesten Chinas sogar über 50 Grad Celsius gemeldet. Auch Südeuropa leidet unter extremer Hitze, wo beispielsweise in Spanien und Italien Rekorde von 45 Grad und 46 Grad verzeichnet wurden.

Hitzewellen haben nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa gravierende Folgen, darunter Hitzetote und Dürre-Notstände. Im Jahr 2022 führte dies zu etwa 4.500 Hitzetoten in Deutschland und mindestens 15.000 in Europa. Ältere Menschen, Schwangere, Säuglinge und Menschen mit Vorerkrankungen zählen zu den besonders gefährdeten Gruppen.

Die Nationalen Wasserstrategie in Deutschland zielt auf eine Verbesserung des Wassermanagements und den Schutz von Grundwasser und Ökosystemen ab. Das bevorstehende El Niño-Phänomen im Jahr 2023 könnte zusätzlich Extremwetterereignisse verstärken, die die bereits angespannte Situation in der Landwirtschaft weiter belasten. Science und Politik stehen vor der Herausforderung, adäquate Maßnahmen zur Anpassung an die klimatischen Veränderungen umzusetzen.

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OrtErlangen, Deutschland
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