Hausbesetzungen in Leipzig: Protest gegen Leerstand und Wohnraummangel!

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Am 16.10.2025 endete eine Hausbesetzung in Leipzig, die von der Gruppe "Leipzig Besetzen" initiiert wurde. Die Polizei griff ein, während der Leerstand und Wohnraummangel in der Stadt weiterhin kritisiert werden.

Am 16.10.2025 endete eine Hausbesetzung in Leipzig, die von der Gruppe "Leipzig Besetzen" initiiert wurde. Die Polizei griff ein, während der Leerstand und Wohnraummangel in der Stadt weiterhin kritisiert werden.
Am 16.10.2025 endete eine Hausbesetzung in Leipzig, die von der Gruppe "Leipzig Besetzen" initiiert wurde. Die Polizei griff ein, während der Leerstand und Wohnraummangel in der Stadt weiterhin kritisiert werden.

Hausbesetzungen in Leipzig: Protest gegen Leerstand und Wohnraummangel!

In Leipzig kam es am Mittwochabend, dem 16. Oktober 2025, zu einer erneuten Hausbesetzung, die von der Polizei beendet wurde. Gegen 20:35 Uhr stellten die Einsatzkräfte im besetzten Gebäude in der Einertstraße vier Personen fest, die nun mit Anzeigen rechnen müssen. Details zu Alter und Geschlecht der Hausbesetzer wurden bislang nicht veröffentlicht. Die Gruppe „Leipzig Besetzen“ hat sich per E-Mail zu dieser Aktion bekannt, und die Hintergründe der Besetzung sind vielschichtig.

Besonders im Fokus der Besetzer steht die Immobilie in der Einertstraße, die seit fast 15 Jahren leer steht und anscheinend als Adresse für eine Briefkastenfirma genutzt wird. Die Gruppe wollte den Eigentümer kontaktieren, konnte jedoch keinen Kontakt herstellen. Ihr Ziel ist es, dass Menschen und Vereine, die im Kiez verdrängt wurden, in das Haus einziehen können. Spannend ist auch die Reaktion der Stadt und des Eigentümers, die sich offenbar verhandlungsbereit zeigen.

Leerstand trotz Wohnraummangel

Die aktuellen Ereignisse sind Teil eines größeren Problems in Leipzig, wo zahlreiche Häuser leerstehen, obwohl es einen akuten Mangel an bezahlbarem Wohnraum gibt. Auch am Freitag, dem 10. Oktober, wurden in Leipzig mehrere Häuser besetzt, darunter Objekte an der Lützner Straße 99 in Lindenau und der Julius-Krause-Straße 8 in Sellerhausen. Bei diesen Aktionen präsentierte die Gruppe Abeta Nutzungskonzepte, die auf eine aktivere Nutzung der leerstehenden Gebäude abzielen. Wie bereits bei der Einertstraße endeten auch diese Besetzungen durch die Polizei.

Stadträtin Juliane Nagel von der Partei Die Linke äußerte sich vor Ort und betonte das dringende Problem des fehlenden bezahlbaren Wohnraums sowie von Räumen für gemeinwohlorientierte Zwecke in Leipzig. Trotz des seit September 2024 geltenden Zweckentfremdungsverbots für leer stehende Immobilien steht die Stadt in der Kritik, weil die Ahndung gegen den Leerstand als schwerfällig und oft folgenlos wahrgenommen wird. Ein Wohnnutzungsgebot kann nach einem Jahr Leerstand ausgesprochen werden, jedoch scheinen die aktuellen Maßnahmen unzureichend zu sein.

Forderungen nach Maßnahmen

Die Besetzungen und die damit verbundenen Forderungen haben eine größere Diskussion über die Nutzung leerstehender Wohnungen und Häuser angestoßen. Behauptungen wie die von Nagel, dass Eigentum verpflichtet, haben an Dringlichkeit gewonnen. Diese Forderungen umfassen ein schärferes Zweckentfremdungsverbot und Modernisierungs- sowie Instandsetzungsgebote, um die Leerstände wieder in den Wohnungsmarkt zu integrieren. Die Diskussion darüber, lange leer stehende Häuser mit gemeinwohlorientierten Nutzungskonzepten zu besetzen, sollte zudem entkriminalisiert werden, um alternative Wohn- und Nutzungsmöglichkeiten zu schaffen.

Die Besetzung in der Einertstraße und die weiteren Aktionen der „Leipzig Besetzen“-Gruppe sowie der Abeta sind somit nicht nur ein Zeichen gegen den Leerstand, sondern zeigen auch die großen sozialen Herausforderungen, mit denen Leipzig konfrontiert ist. Die Verhandlungen zwischen Stadt und Eigentümern könnten in diesem Kontext eine entscheidende Rolle für die zukünftige Wohnraumpolitik spielen.

Für weitere Informationen zu den Hausbesetzungen und dem leerstehenden Wohnraum in Leipzig besuchen Sie bitte die Artikel von MDR und Leipziger Insider.