Vergessen oder Erinnern? Neue Ausstellung über Wissensspeicherung in Leipzig!
Erleben Sie die Ausstellung „Forget it?!“ im Deutschen Buch- und Schriftmuseum Leipzig vom 24.10.2025 bis 22.03.2026. Entdecken Sie die Herausforderungen aktueller Wissensspeicherung und den Einfluss von Erinnerungskultur.

Vergessen oder Erinnern? Neue Ausstellung über Wissensspeicherung in Leipzig!
Im Deutschen Buch- und Schriftmuseum in Leipzig wird am 24. Oktober 2025 die Ausstellung „Forget it?! Zukünfte und Geschichten der Wissensspeicherung“ eröffnet. Veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Literaturinstitut Leipzig, zielt die Ausstellung darauf ab, eine erinnerungskulturelle Zeitreise zu präsentieren und einen Ausblick auf die zukünftige Wissensspeicherung zu geben. Die Ausstellung thematisiert die Verbindung zwischen Erinnerung und Gedächtnisverlust, indem antike Figuren wie Mnemosyne und Lethe ins Spiel gebracht werden.
Besonders interessant ist die aktuelle Diskussion über die Herausforderungen der digitalen Datenflut und der kulturellen Amnesie. Die Ausstellung behandelt sowohl historische als auch moderne Formen der Wissensspeicherung, darunter Hungersteine, Archive, Bioarchive, Zeitkapseln und die Speicherung von DNA. Politische und ethische Fragestellungen wie das „Recht auf Vergessen“ sowie der Einfluss autokratischer Regime auf die Wissenssicherung werden ebenfalls beleuchtet. Die Eröffnung wird am 8. November 2025 mit dem „Tag des Vergessens – und der Erinnerung“ gefeiert, begleitet von einem breiten Programm aus Workshops, Führungen, Vorträgen und Spaziergängen.
Interaktive Auseinandersetzung mit dem Thema
Ein zentrales Merkmal der Ausstellung sind interaktive Stationen, die den Besuchern eine persönliche Auseinandersetzung mit den Themen der Erinnerung und der Wissensspeicherung ermöglichen. Diese innovativen Ansätze spiegeln aktuelle Entwicklungen wie die globale Vernetzung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz wider. In diesem Kontext wird auch auf Plattformen wie Digital Collective Memory verwiesen, die einen Austausch von Experten zur digitalen Erinnerungskultur fördern, sowie auf Technologien wie Stable Diffusion und Midjourney, die Text in Bilder umwandeln und somit neue Dimensionen der Wissensvermittlung eröffnen.
Zusätzlich wird auf das Projekt „Dimensions in Testimony“ hingewiesen, das KI nutzt, um mit voraufgezeichneten Antworten auf Fragen zu reagieren. Dies verdeutlicht, wie digitale Lösungen die Erinnerungskultur beeinflussen und erweitern. Dabei spielt auch die App der Stolpersteine NRW eine bedeutende Rolle, die physische Stolpersteine mit multimedialen Funktionen für einen interaktiven Zugang zum Holocaust kombiniert.
Ein Blick in die Zukunft der Wissensspeicherung
Die Ausstellung lädt dazu ein, über die Möglichkeiten und Risiken der Datenspeicherung nachzudenken. Diese Fragestellungen rücken in Zeiten der Künstlichen Intelligenz und der ständigen Bereitstellung von Informationen in den Vordergrund. Auch die Themen der ethischen Verantwortung und der politischen Implikationen digitaler Archivierung werden behandelt, wodurch ein umfassender Diskurs angestoßen wird.
Die Ausstellung „Forget it?! Zukünfte und Geschichten der Wissensspeicherung“ ist bis zum 22. März 2026 zu sehen. Wer sich für diese spannende Thematik interessiert, kann weitere Informationen auf der Webseite des Deutschen Buch- und Schriftmuseums finden: dnb.de/forgetit. Der Besuch dieser Ausstellung verspricht nicht nur eine informative, sondern auch eine nachdenklich stimmende Erfahrung, die dazu anregt, über unsere eigene Beziehung zu Wissen und Erinnerung nachzudenken.