Leipzigs OB Jung kämpft: 600 neue Wohnungen in Gefahr!

Neue Wohnungen in Leipzigs Zentrum-Südost: Oberbürgermeister fordert Haushaltsverabschiedung für mehr sozialen Wohnungsbau.
Neue Wohnungen in Leipzigs Zentrum-Südost: Oberbürgermeister fordert Haushaltsverabschiedung für mehr sozialen Wohnungsbau. (Symbolbild/ML)

Leipzigs OB Jung kämpft: 600 neue Wohnungen in Gefahr!

Johannisallee, 04103 Leipzig, Deutschland - Die Diskussion um den Wohnungsbau in Leipzig erreicht neue Höhen. Im April hat die Minderheitsregierung von CDU und SPD ihren Entwurf für den Doppelhaushalt 2025/26 in den Landtag eingebracht. Der Beschluss des Haushalts, der für Juni geplant ist, steht jedoch auf der Kippe. Stimmen für eine Mehrheit fehlen momentan, was die Pläne für den dringend benötigten Wohnraum in der Stadt erheblich beeinträchtigt. Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung zeigt sich darüber verärgert und fordert eine zügige Verabschiedung des Landeshaushalts, um die Bauprojekte voranzutreiben, darunter auch mehr als 200 neue Wohnungen in der Johannisallee im Zentrum-Südost.
[Tag24]

Die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB) hat ehrgeizige Pläne für die kommenden Jahre. So sollen bereits im Jahr 2024/25 insgesamt 700 neue Wohnungen errichtet werden, wobei viele davon als Sozialwohnungen vorgesehen sind. Für das kommende Jahr sind bereits 600 neue Wohnungen in Planung. Hierbei ist es entscheidend, dass die LWB weiterhin Fördergelder vom Freistaat Sachsen erhält. Ohne diese Gelder sehen die Verantwortlichen die Realisierung ihrer Projekte gefährdet. Besonders im Rahmen des Programms „Gebundener Mietwohnraum“ sind bis 2027 im Zentrum-Südost 104 Sozialwohnungen eingeplant.

Wachsende Herausforderungen im sozialen Wohnungsbau

Ein Blick auf die Entwicklungen im sozialen Wohnungsbau in Sachsen zeigt alarmierende Trends. Der Bedarf an Sozialwohnungen ist enorm: Für Leipzig wird ein Bedarf von jährlich 3.450 Wohnungen geschätzt. Im Jahr 2024 wurden aber nur 315 Sozialwohnungen in ganz Sachsen geschaffen, ein Rückgang, der teilweise auf gestiegene Baukosten und ungenügende Fördermittel zurückgeführt wird. Im Jahr 2024 blieben zudem 54 Millionen Euro des Budgets für den Sozialwohnungsbau ungenutzt, was die Forderungen nach einer Aufstockung der Fördermittel laut werden lässt. Die Linke hat bereits eine Offensive für den sozialen Wohnungsbau gefordert, um die unzureichenden Zahlen zu verbessern.
[Leipzig Insider]

Die LWB hat das ehemalige Siemens-Gebäude in der Schützenstraße gekauft, wo nach einem Umbau neue Wohnungen und Gewerbeflächen entstehen sollen. Geschäftsführer Kai Tonne hebt hervor, dass stabile Rahmenbedingungen und eine verlässliche Förderkulisse für Neubauprojekte unabdingbar sind. Jung warnt, dass ohne einen gesicherten Landeshaushalt die Baustarts in Leipzig verzögert werden könnten, was die bereits schwierige Suche nach bezahlbarem Wohnraum weiter erschwert.

Die Herausforderungen im sozialen Wohnungsbau zeigen sich nicht nur in Leipzig, sondern betreffen auch andere Städte in Sachsen, wie Dresden, wo ein Bedarf von 10.000 Sozialwohnungen pro Jahr verzeichnet wird. Trotz der Dringlichkeit werden die Handlungsoptionen durch bürokratische Hürden und unzureichende finanzielle Mittel eingeschränkt, was die Situation für viele Suchende nach Wohnraum prekär macht.

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OrtJohannisallee, 04103 Leipzig, Deutschland
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