Wasserstoffprojekt in Leipzig: Hoffnungsträger vor dem Aus!

Wasserstoffprojekt in Leipzig steht vor dem Aus: Investoren ziehen sich zurück, Zukunft ungewiss. Hoffnung auf 150 Arbeitsplätze wankt.
Wasserstoffprojekt in Leipzig steht vor dem Aus: Investoren ziehen sich zurück, Zukunft ungewiss. Hoffnung auf 150 Arbeitsplätze wankt. (Symbolbild/ML)

Wasserstoffprojekt in Leipzig: Hoffnungsträger vor dem Aus!

Leipzig, Deutschland - Das ambitionierte Wasserstoffprojekt der HH2E AG im Leipziger Süden steht vor dem Aus. Der Rückzug der Investoren droht die Zukunft des Vorhabens ernsthaft zu gefährden. Die geplante Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff sollte auf dem Gelände des ehemaligen Braunkohlekraftwerks Thierbach errichtet werden und war mit einem Investitionsvolumen von 250 Millionen Euro verbunden. Zudem wären 150 neue Arbeitsplätze geschaffen worden. Doch der jüngste Insolvenzantrag der HH2E AG und das Ausbleiben von weiteren finanziellen Zusagen des Hauptinvestors haben die Pläne ins Wanken gebracht. Wie blackout-news berichtet, steht nun die Baugenehmigung noch aus, und die Finanzierung des Projekts bleibt unsicher.

Die Enttäuschung in der Region Borna und näherer Umgebung ist spürbar. Viele sehen das Wasserstoffprojekt als einen Hoffnungsträger für den Strukturwandel im Kohlerevier. Politiker bezeichnen diese Entwicklung als einen „herben Rückschlag“ für die betroffenen Gemeinden. Die HH2E AG sucht mittlerweile aktiv nach neuen Investoren und Fördermitteln, während Gespräche mit potenziellen Partnern bereits im Gange sind. Doch ohne belastbare Finanzierung droht das endgültige Aus des Vorhabens.

Herausforderungen für die Wasserstoffproduktion

Der Wasserstoffmarkt in Deutschland sieht sich zudem mit weiteren Herausforderungen konfrontiert. Laut taz wird es in Deutschland nur wenig verwertbaren überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energien geben. Überschüsse entstehen hauptsächlich in den Sommermonaten und an stürmischen Wintertagen. Die Betriebsstunden von Elektrolyseuren, die für die Wasserstoffherstellung entscheidend sind, sind somit stark limitiert. Im Jahresverlauf bringen dies nur einige hundert Betriebsstunden, während ein Jahr 8.760 Stunden zählt.

Zusätzliche Elektrolyseure zur Nutzung temporärer Stromüberschüsse einzusetzen, könnte sich als wenig effizient erweisen. Diese Geräte würden oft stillstehen, wodurch zusätzliche Kosten entstehen würden, während der Nutzen nur gering wäre. Wenn man die Stromversorgung in anderen Regionen betrachtet, sieht man, dass etwa in Skandinavien Laufwasser vorhanden ist und in Ländern wie Frankreich oder Belgien Atomkraftwerke existieren, die konstant Strom für die Wasserstoffproduktion bereitstellen können.

Die Situation verdeutlicht, dass die Elektrolyseure in Deutschland als dauerhafte Zuschussgeschäfte betrachtet werden. Damit stehen die ambitionierten Ziele in Bezug auf die Wasserstoffproduktion in Deutschland auf der Kippe und könnten ohne umfassende Reformen und Investitionen in nachhaltige Energien nicht erreicht werden. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Zukunft des Wasserstoffprojekts in Leipzig und den daraus resultierenden Strukturen in der Region zu klären.

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OrtLeipzig, Deutschland
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