Vampirgrab von Schladitz: Sensationelle Funde im Naturkundemuseum!

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Dr. Anna Marschner-Dordevic untersucht das bemerkenswerte „Vampirgrab“ von Schladitz im Naturkundemuseum Leipzig.

Dr. Anna Marschner-Dordevic untersucht das bemerkenswerte „Vampirgrab“ von Schladitz im Naturkundemuseum Leipzig.
Dr. Anna Marschner-Dordevic untersucht das bemerkenswerte „Vampirgrab“ von Schladitz im Naturkundemuseum Leipzig.

Vampirgrab von Schladitz: Sensationelle Funde im Naturkundemuseum!

Bei einer neuen Untersuchung des „Vampirgrabs“ von Schladitz im Naturkundemuseum Leipzig hat Dr. Anna Marschner-Dordevic bemerkenswerte Entdeckungen gemacht. Das Skelett einer jungen Frau, das in den 1980er Jahren entdeckt wurde, ist vollständiger erhalten als ursprünglich angenommen. Bei archäologischen Sammlungsarbeiten kamen unverhoffte Teile des Skeletts zum Vorschein. Diese Entdeckung ist einem glücklichen Zufall zu verdanken, da einige Depotschachteln im Museum unerwartete Funde enthalten, die bisher nicht dokumentiert waren. Der Archäologe, der die zugehörigen Funde ins Museum brachte, war überrascht über den Umfang des Materials, welches die gesamte Dauerausstellung über Jahrzehnte hinweg nicht abgedeckt hatte. Dies könnte die bisherige Interpretation des Grabes bedeutend verändern, wie leipziginfo.de berichtet.

Das „Vampirgrab“ selbst ist ein faszinierendes Zeugnis historischer Bestattungsrituale, die darauf abzielten, „Wiedergänger“ oder „Vampire“ an der Rückkehr aus dem Grab zu hindern. Dies geschah unter anderem durch die absichtliche Anordnung der Knochen, um die Verstorbenen „bewegungsunfähig“ zu machen. Dr. Marschner-Dordevic wird im Dezember 2025 in das Naturkundemuseum zurückkehren, um die Untersuchungen fortzusetzen und das Grab weiter zu analysieren.

Historische Kontexte und ähnliche Entdeckungen

Die Bestattungspraktiken, wie sie im „Vampirgrab“ zu sehen sind, sind nicht einzigartig. Ähnliche Rituale wurden auch in anderen Ländern beobachtet, wie etwa in Polen, wo kürzlich das Skelett einer Frau aus dem 17. Jahrhundert entdeckt wurde. Diese Frau wurde ebenfalls als „Vampir“ betrachtet, da sie während ihrer Bestattung mit einer Sichel um den Hals und einem Seidenkopftuch beigesetzt wurde. Eine Sichel sollte verhindern, dass sie „von den Toten aufersteht“, während ein Vorhängeschloss am großen Zeh die Unmöglichkeit der Rückkehr symbolisierte, wie bw24.de ausführlich berichtet.

Professor Dariusz Poliński erläuterte, dass die Sichel so positioniert war, dass der Kopf verletzt worden wäre, falls der Verstorbene versucht hätte aufzustehen. Diese spezifischen Bestattungspraktiken wurden vor allem im 11. Jahrhundert in Osteuropa aus Angst vor Vampiren entwickelt und erfuhren im 17. Jahrhundert eine Renaissance aufgrund eines vermuteten Ausbruchs von Vampiren in der Region.

Zusätzliche Maßnahmen und gesellschaftliche Ängste

Zusätzlich zu den erwähnten Riten umfassten weitere Vorsichtsmaßnahmen das Abschneiden von Kopf oder Beinen, das Beerdigen der Verstorbenen mit dem Gesicht nach unten sowie das Verbrennen oder Durchbohren mit einer Metallstange. Diese Traditionen spiegeln die tief verwurzelte Angst der Menschen vor übersinnlichen Wesen und der Möglichkeit wider, dass die Toten zurückkehren könnten. Solche Funde geben nicht nur Aufschluss über die individuellen Schicksale im historischen Kontext, sondern auch über die gesellschaftlichen Ängste jener Zeit.

Das Naturkundemuseum Leipzig bleibt ein zentraler Ort für die Erforschung solcher Überreste und deren kultureller Bedeutung. Die Fortsetzung der Untersuchungen durch Dr. Marschner-Dordevic bietet die Chance, noch tiefere Einblicke in die mystischen und kulturellen Vorstellungen vergangener Zeiten zu gewinnen.