Leipzig startet großen Wärmeplan: Auf dem Weg zur Klimaneutralität!

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Leipzig plant bis 2026 einen Wärmeplan zur Klimaneutralität mit Fokus auf Fernwärme-Ausbau in der Südvorstadt-West.

Leipzig plant bis 2026 einen Wärmeplan zur Klimaneutralität mit Fokus auf Fernwärme-Ausbau in der Südvorstadt-West.
Leipzig plant bis 2026 einen Wärmeplan zur Klimaneutralität mit Fokus auf Fernwärme-Ausbau in der Südvorstadt-West.

Leipzig startet großen Wärmeplan: Auf dem Weg zur Klimaneutralität!

In Leipzig wird ein umfassender Kommunaler Wärmeplan entwickelt, der bis zum 30. Juni 2026 vorliegen soll. Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) hebt hervor, dass dieser Plan den Eigentümern mehr Planungssicherheit für zukünftige Heizmodelle bieten wird. Ein zentrales Element des Plans ist die Ausweitung des Fernwärmenetzes, um die Dekarbonisierung Deutschlands bis 2045 zu unterstützen. Der Wärmebedarf in der Stadt beträgt jährlich 4,6 Terawattstunden, von denen derzeit etwa die Hälfte durch Erdgas gedeckt wird.

28% des Wärmebedarfs stammen von Fernwärme, die größtenteils ebenfalls aus Erdgas und Kohle erzeugt wird. Ein nicht unerheblicher Teil, nämlich in jedem zehnten Gebäude, wird mit Heizöl beheizt. Die Stadt plant, das Fernwärmenetz von jetzt 500 auf 800 Kilometer zu vergrößern und dabei 60% der Haushalte in Leipzig anzuschließen, während aktuell etwa ein Drittel Fernwärme bezieht. Jung warnt jedoch, dass die Kosten für Wärme, insbesondere für fossile Brennstoffe, aufgrund steigender CO₂-Preise steigen werden.

Wärmewende für Klimaziele

Die Wärmewende ist ein wichtiger Schritt, um die Klimaziele zu erreichen. Laut dem Umweltbundesamt verursacht der Betrieb von Gebäuden in Deutschland rund 35% des Endenergieverbrauchs und 30% der CO₂-Emissionen. Eine nachhaltige und treibhausgasneutrale Wärmeversorgung ist entscheidend zur Reduzierung dieser klimaschädlichen Emissionen. Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele müssen kontinuierlich und vorausschauend gestaltet werden, wobei der Grundsatz „efficiency first“ die Vermeidung unnötiger Wärmeverschwendung betont.

Die energetische Sanierung von Gebäuden, darunter Wärmedämmung und optimierte Heizsysteme, spielt hierbei eine zentrale Rolle. Innovative Verfahren wie serielle Sanierungen und die Digitalisierung zur besseren Steuerung des Wärmeverbrauchs haben das Potenzial, die Effizienz erheblich zu steigern. Die Einführung von Wärmepumpen wird zudem als ein vielversprechender Schritt gesehen, um fossile Brennstoffe zu ersetzen.

Pilotprojekt und Finanzierung

Ein Pilotprojekt in der Südvorstadt-West wird mit einem Budget von 100 Millionen Euro finanziert, um die integrierte Planung zu testen. Der Umbau des Wärme- und Stadtbereichs in Leipzig wird auf insgesamt sechs Milliarden Euro geschätzt, wobei jährliche Kosten von 300 Millionen Euro über einen Zeitraum von 20 Jahren eingeplant sind. Der Fokus des Umbaus wird auf die Verbesserung der Lebensqualität gelegt. Die ersten Anschlüsse des neuen Fernwärmenetzes sollen bereits 2026 realisiert werden.

Um den Prozess zu beschleunigen, wird die Gründung einer Quartiersgesellschaft vorgeschlagen. Dadurch wird erwartet, dass der Fernwärmeausschuss in den kommenden fünf bis sechs Jahren etwa 600 Häuser mit Fernwärmeanschlüssen versorgen kann. Ein entscheidender Punkt bleibt die soziale Klimapolitik, die auch Maßnahmen für einkommensschwache Haushalte berücksichtigen muss, damit diese ihre Wohnungen angemessen heizen können.

Insgesamt wird der Umbau als eine Generationenaufgabe betrachtet, die bis mindestens 2040 abgeschlossen sein soll. Die Bundesregierung hat zudem die Fördermittel für den Fernwärmenaussbau erhöht, um die Kommunen in diesem essenziellen Prozess zu unterstützen.

Die Ziele, die im nationalen Klimaschutzgesetz festgelegt sind, treiben die Notwendigkeit dieser Maßnahmen weiter voran, um eine klimaneutrale Zukunft bis 2045 zu erreichen. Kommunale Wärmeplanung ist dabei ein strategisches Instrument, das Kommunen helfen kann, den Übergang zu erneuerbaren Energien zu vollziehen.

Für weitere Informationen können Sie die Berichterstattung von lvz.de und umweltbundesamt.de konsultieren.