Neues Netzwerk zur Schlaganfallversorgung in Sachsen-Anhalt gestartet!

Neues Netzwerk zur Schlaganfallversorgung in Sachsen-Anhalt gestartet!

Seehausen, Deutschland - In Sachsen-Anhalt wurde ein Netzwerk ins Leben gerufen, das die Versorgung von Schlaganfallpatienten deutlich verbessern soll. Die Gründung der Initiative erfolgte unter der Federführung der Universitätsmedizin Magdeburg, die die zentrale Steuerung und Koordinierung übernimmt. Ziel ist es, die Diagnostik und Therapie von Schlaganfällen zu optimieren, insbesondere in der schnelllebigen Akutversorgung.

Das neu geschaffene Netzwerk beinhaltet wöchentliche Fallkonferenzen, die darauf abzielen, komplexe Fälle zu besprechen und Therapieempfehlungen zu formulieren. Patienten werden innerhalb des Netzwerks koordiniert verlegt, was die Effizienz der Behandlung erhöhen soll. Jährlich werden in Sachsen-Anhalt etwa 10.000 Schlaganfälle registriert, was die Notwendigkeit solcher Maßnahmen unterstreicht.

Partnerinstitutionen und mobile Interventionshilfe

Das Netzwerk umfasst mehrere Partnerinstitutionen wie das Median Klinik NRZ Magdeburg, das Harzklinikum Dorothea Christiane Erxleben und das Klinikum Magdeburg, um nur einige zu nennen. Zu den geplanten Neuerungen gehört auch ein mobiles neuroradiologisches Interventionsteam mit eigenem Einsatzfahrzeug. Damit werden Spezialisten der Universitätsmedizin zu den Partnerstandorten fahren, um Eingriffe direkt vor Ort durchzuführen. Diese Praxis ersetzt das bisherige Verfahren, bei dem Patienten nach Magdeburg transportiert werden mussten, was oft zeitaufwendig war.

Ergänzend wird telemedizinische Beratung in das Konzept integriert, um eine flächendeckende und qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten. So erhielten 2024 rund 1.800 Patienten mit Verdacht auf Schlaganfall über das telemedizinische Schlaganfallnetzwerk Ostsachsen Unterstützung. Diese innovative Idee sorgt dafür, dass Therapieentscheidungen schneller getroffen werden können und ist Teil eines größeren Trends, in dem die Digitalisierung im Gesundheitswesen eine zentrale Rolle spielt.

Einbindung von Künstlicher Intelligenz

Ein weiterer Aspekt der strategischen Planung ist die Nutzung eines KI-gestützten Algorithmus, der Rettungsdienste bei der Zuweisung an Krankenhäuser unterstützen soll. Dieser Algorithmus berücksichtigt dabei wichtige Faktoren wie Ressourcen, Qualitätskriterien und Transportzeiten, um die optimale Versorgung sicherzustellen. Diese Entwicklungen stehen im Kontext eines bundesweiten Anstiegs, da jährlich rund 270.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall erleiden, von denen in Sachsen etwa 22.000 betroffen sind, wie das Deutsche Gesundheitsportal berichtet.

Zudem zeichnet sich die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Neurologie, Neurochirurgie und Neuroradiologie ab, die dazu beiträgt, einen hohen Versorgungsstandard in der Region zu gewährleisten. Die kürzlichen Initiativen und Programme wie „SOS-Care“ zielen darauf ab, Schlaganfallpatienten über das akute Stadium hinaus zu helfen und das Risiko für erneute Schlaganfälle zu verringern. Studien zeigen, dass eine strukturierte Nachbetreuung die Selbstständigkeit der Betroffenen erheblich stärkt und zusätzlich eine erneute Pflegebedürftigkeit verhindert.

Insgesamt zeigt sich, dass Sachsen-Anhalt durch seine innovativen Ansätze in der Schlaganfallversorgung neue Wege beschreitet, um den Herausforderungen einer alternden Gesellschaft mit einer hohen Schlaganfallrate gerecht zu werden. Die vielseitigen Initiativen sind ein vielversprechender Schritt in Richtung einer verbesserten Gesundheitsversorgung in der Region.

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OrtSeehausen, Deutschland
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