Wallfahrts-Höhepunkt: 1.000 Pilger brechen nach Maria Alm auf!
Am 25.08.2025 pilgerten 1.000 Menschen aus Schönau nach Maria Alm zur Almer Wallfahrt. Eine Messe begleitete das Ereignis.

Wallfahrts-Höhepunkt: 1.000 Pilger brechen nach Maria Alm auf!
Am 25. August 2025 begaben sich rund 1.000 Pilger frühmorgens auf die traditionelle Almer Wallfahrt von Schönau am Königssee nach Maria Alm. Diese Wallfahrt ist nicht nur ein Relikt aus vergangenen Zeiten, sondern bietet den Gläubigen eine spirituelle Reise durch eine malerische Berglandschaft. Unter den Teilnehmern waren auch Pfarrer Franz Auer, Pfarrer Herwig Hoffmann und Pater Kajetan, die eine Messe feierten und den Pilgern ihren Segen gaben. Georg Imlauer übergab während der Veranstaltung feierlich die Amtsführung des Vorgehers, ein wichtiger Schritt in der Organisation dieser bedeutenden religiösen Tradition.
Ein zentraler Bestandteil der Wallfahrt ist die Route, die über das Riemannhaus führt. Diese Strecke führt die Pilger durch eine besonders schöne Landschaft und vermag, die Spiritualität und das Gemeinschaftsgefühl der Teilnehmer zu stärken. Die Almer Wallfahrt ist eine lange gehegte Tradition, die immer wieder die Menschen aus der Region und darüber hinaus anzieht.
Historischer Kontext der Wallfahrt
Die Wurzeln der Almer Wallfahrt reichen weit zurück und sind eng mit einem tragischen Ereignis verbunden. Am 23. August 1688 ereignete sich ein Bootsunglück, das nicht durch ein Unwetter verursacht wurde, sondern durch das Überladen eines untauglichen Schiffs. Über 100 Personen stiegen an diesem Tag in das Schiff, das kurz nach dem Ablegen sank. Über 70 Menschen ertranken, während die Identität aller Opfer, die aus Orten wie Saalfelden, Maria Alm, Zell am See, Taxenbach, Dienten und St. Georgen stammten, in den letzten Jahrzehnten geklärt werden konnte. Alle Opfer wurden in Berchtesgaden beigesetzt.
Recherchen des Berchtesgadener Heimatkundevereins haben ergeben, dass das Unglück vermutlich in der Nähe von Sankt Bartholomä am „Reitl“ stattfand, wo das Wasser nur zwei Meter tief war. Dies machte den Vorfall umso tragischer. Mit einem Erlass von 1689 wurde entschieden, dass zukünftig für die Sicherheit der Bootsüberfahrten der Wallfahrer gesorgt werden müsse. Diese Maßnahme war eine direkte Reaktion auf das verheerende Unglück und zeigt den tiefen Einfluss, den dieses Ereignis auf die Tradition der Wallfahrt hatte.Berchtesgadener Anzeiger und almerwallfahrt.de haben umfassende Informationen zu dieser bedeutsamen Tradition zusammengetragen.
Wie die Wallfahrt, so bleibt auch die Erinnerung an die Opfern des Bootsunglücks lebendig. Offizielle Berichte, wie ein Fernsehbeitrag des Bayerischen Rundfunks aus dem Jahr 2014, erinnern an die Tragik und die Lektionen, die aus dieser Dunkelheit gezogen wurden. Die Almer Wallfahrt präsentiert sich daher nicht nur als ein spiritueller Akt, sondern auch als eine Gedenkstätte für all jene, die auf tragische Weise durch einen Fahrstuhl der Geschichte verbunden sind.