Dutzende Angriffe auf Leipziger Gebäude: Free Maja zerreißt die Nacht!

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In Reudnitz-Thonberg kommt es zu Vandalismus-Attacken mit dem Graffiti "Free Maja", nachdem die Antifaschistin ausgeliefert wurde.

In Reudnitz-Thonberg kommt es zu Vandalismus-Attacken mit dem Graffiti "Free Maja", nachdem die Antifaschistin ausgeliefert wurde.
In Reudnitz-Thonberg kommt es zu Vandalismus-Attacken mit dem Graffiti "Free Maja", nachdem die Antifaschistin ausgeliefert wurde.

Dutzende Angriffe auf Leipziger Gebäude: Free Maja zerreißt die Nacht!

In der Nacht zu Montag wurden in Leipzig mehrere Gebäude mit politischen Graffitis besprüht und Fensterscheiben eingeworfen. Betroffen sind unter anderem die Agentur für Arbeit in Möckern und zwei Bankfilialen in Schleußig. Ein Passant alarmierte gegen 1 Uhr die Polizei, nachdem er die Sachbeschädigungen bemerkte. Die Unbekannten brachten den Schriftzug „Free Maja“ an, während sie die Fensterscheiben der Agentur für Arbeit einwarfen. Als die Polizei ankam, konnten vor Ort keine Personen festgestellt werden.

Um 2:25 Uhr wurde die Polizei erneut alarmiert, da Zeugen beobachtet hatten, wie Steine gegen eine Bankfiliale in der Könneritzstraße geworfen wurden. Auch hier wurde der Schriftzug „Free Maja“ an der Fassade entdeckt. Der verursachte Sachschaden ist bisher nicht beziffert, doch die Polizei hat die Ermittlungen wegen Sachbeschädigung aufgenommen und prüft einen möglichen Zusammenhang zwischen den Vorfällen. Ähnliche Graffiti-Aktionen wurden bereits am 12. Juni in Leipzig registriert, als eine Sparkassen-Filiale in Connewitz und ein Parteibüro in Reudnitz-Thonberg beschmiert wurden.

Hintergrund zur Person Maja T.

Maja T. ist in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt, da sie wegen mutmaßlicher Angriffe auf ungarische Neonazis nach Ungarn ausgeliefert wurde und seit Juni 2024 in einem Gefängnis in Budapest sitzt. Aus Protest gegen die Haftbedingungen hat sie einen Hungerstreik begonnen. In einem breiteren Kontext entflammte die Diskussion über ihre Auslieferung, als am 6. Juli mehr als 500 Menschen in Leipzig gegen die Entscheidung demonstrierten. Anlass war die geplante Auslieferung von Maja T., die am Freitag davor durch deutsche und österreichische Polizeikräfte nach Ungarn gebracht wurde.

Die Demonstration verlief zwar friedlich, zeichnete sich aber durch massive Präsenz der Polizei aus, die neben Waterwerfern auch Hamburger Gitter zur Sicherung einsetzte. Ein Redner bezeichnete das Polizeiaufgebot als „Machtdemonstration“. Kritische Stimmen während der Demo hoben hervor, dass der Eilantrag beim Bundesverfassungsgericht zur Stoppen der Auslieferung eingereicht wurde, jedoch Maja bereits in Ungarn war.

Reaktionen auf die Vorfälle

Die Demonstrierenden, die trotz heftiger Regenfälle auf die Straße gingen, drückten ihr Unverständnis über die Auslieferung und deren Umstände aus. Ein teilnehmendes Mitglied des „budapest antifa solidarity committee“ bezeichnete den Polizeieinsatz als unverhältnismäßig. Während der Demonstration kam es zu einem Vorfall, bei dem ein 28-Jähriger zur erkennungsdienstlichen Behandlung aufgegriffen wurde, weil er den öffentlichen Frieden gestört haben soll.

Die Polizei ermittelt weiterhin in beiden Fällen – sowohl in Bezug auf die Sprühaktionen als auch auf die Vorfälle während der Demonstration. Die Proteste um Maja T. verdeutlichen, wie stark die Meinungen über ihre Rolle und die Reaktionen des Staates polarisiert sind. Die öffentliche Debatte über politische Graffiti und die damit verbundenen Sachbeschädigungen wird voraussichtlich anhalten.