Leipzigs Wagenplatz Karl Helga kämpft um Zukunft nach Insolvenzdrama!

Leipzigs Wagenplatz Karl Helga kämpft um Zukunft nach Insolvenzdrama!
Plagwitz, Deutschland - In einem bedeutenden Schritt für die Leipziger Bau- und Naturschutzszene wird am 10. Juni eine Gläubigerversammlung für die CG Klingenstraße GmbH & Co. KG im Amtsgericht Leipzig stattfinden. Die Projektgesellschaft ist zahlungsunfähig und gehört zum Gröner-Konzern, der unter einem massiven Schuldenberg von über 100 Millionen Euro leidet. Melle Mendikowski und Stephanie Kehr leiten die Öffentlichkeitsarbeit des Wagenplatzes „Karl Helga“, dessen Nutzer ein starkes Interesse daran haben, das betroffene Gelände zu erwerben, um es für Natur und Kultur zu sichern. Der Fokus liegt auf der Schaffung eines ressourcenschonenden Lebensraums.
Der Gröner-Konzern, unter Leitung von CEO Christoph Gröner, hatte in der Vergangenheit umfangreiche Geschäfte im Immobiliensektor abgewickelt. Trotz intensiver Bemühungen, unter anderem einer Klage in London, gelang es dem Unternehmer nicht, die Insolvenz abzuwenden. Philipp Hackländer wurde als Insolvenzverwalter eingesetzt, um Verhandlungen mit den Gläubigern zu führen, deren Vertrauen durch mehrere Insolvenzen im Firmenkonstrukt stark erschüttert wurde, wie t-online.de berichtet.
Der unter Druck stehende Gröner-Konzern
Die CG Klingenstraße GmbH & Co. KG, die für ein 1,4 Hektar großes Gelände in Plagwitz verantwortlich ist, wurde 2020 von der Gröner Group für 1,3 Millionen Euro erworben. Ein Hochhausprojekt, geplant von Investor Manfred Rübesam, blieb nach seinem Tod 2017 unrealisiert. Bis heute ist das Gelände in einem Bebauungsplanverfahren, das bereits 2016 begann, verwickelt und weist eine erhebliche Menge an Naturbestand auf, darunter mehr als 700 größere Bäume.
Die geplante Gläubigerversammlung könnte entscheidend für die Zukunft des Areals sein. Der Insolvenzverwalter Hackländer bestätigte, dass Grundschulden bei einem eventuellen Verkauf oder einer Versteigerung erlöschen könnten, was den Wagenplatz-Nutzern neue Chancen eröffnet. Diese haben bereits rund 100 Direktkreditvereinbarungen getroffen und planen eine Crowdfunding-Aktion, um genügend Kapital zu sammeln.
Nachhaltige Perspektiven und neue Pläne
Die Wagenplatz-Nutzer setzen sich energisch dafür ein, das Grundstück für eine nachhaltige Nutzung zu sichern. Der Flächennutzungsplan weist das Areal als Gewerbebauland aus, jedoch wurden die Planungsziele 2024 im Stadtrat überarbeitet, um verstärkt Klima- und Naturschutzkriterien zu berücksichtigen. Diese Änderung könnte das Gelände, das für viele lokale Initiativen von hoher Bedeutung ist, vor spekulativen Bauprojekten schützen.
Insgesamt bleibt die Situation im Gröner-Konzern angespannt. Die laufenden Ermittlungen deutscher Behörden wegen Insolvenzverschleppung, sowie die beträchtlichen Schulden von etwa 83 Millionen Euro an den Emerald Mezzanine Fund, zeigen, dass die Krise tiefgreifend ist. Die kommenden Tage und die Gläubigerversammlung könnten daher wegweisenden Charakter für Leipzig und die anhaltenden Pläne der Wagenplatz-Nutzer haben.
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Ort | Plagwitz, Deutschland |
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