Stadtgeschichte erlebbar: Rundgang zu Leipziger Zwangsarbeit ab 24.10.

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Erfahren Sie mehr über Zwangsarbeit in Leipzig: Stadtteilrundgänge durch Neustadt-Neuschönefeld am 25.10.2025.

Erfahren Sie mehr über Zwangsarbeit in Leipzig: Stadtteilrundgänge durch Neustadt-Neuschönefeld am 25.10.2025.
Erfahren Sie mehr über Zwangsarbeit in Leipzig: Stadtteilrundgänge durch Neustadt-Neuschönefeld am 25.10.2025.

Stadtgeschichte erlebbar: Rundgang zu Leipziger Zwangsarbeit ab 24.10.

Leipzig ist eine Stadt mit einer bewegten Vergangenheit, besonders im Hinblick auf das System der nationalsozialistischen Zwangsarbeit. Über 75.000 Menschen wurden hier zwangsverpflichtet und lebten in mehr als 500 Unterkünften. Diese traurige Geschichte der Zwangsarbeit wird in der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig (GfZL) dokumentiert, die sich um die Aufarbeitung und Erinnerung bemüht.

Ein zentraler Bestandteil dieser Aufarbeitung ist eine geführte Tour durch Volkmarsdorf und Neustadt-Neuschönefeld. Diese Stadtteile waren während der NS-Zeit typische Anlaufstellen für Zwangsarbeiter:innen, die vor allem von mittelständischen Betrieben wie Autowerkstätten und Wäschereien ausgebeutet wurden. Große Unternehmen wie die HASAG nutzten die Zwangsarbeiter:innen in hohem Maße und unterbrachten sie in Gasthäusern und Tanzlokalen. Heute sind viele Spuren dieser Geschichte nur noch schwer sichtbar, was die Bedeutung dieser Stadtteilrundgänge umso mehr unterstreicht. Die nächste Tour findet am 25. Oktober 2025 um 11:00 Uhr auf dem Neustädter Markt statt und dauert etwa zwei Stunden bis zur Endstation Rabet. Die Erreichbarkeit ist über die Tramlinien 1, 3 und 8 sowie den Bus 70 gegeben.

Bildungsangebote und Gedenkstätten

Die Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig sichert ihre Finanzierung für 2025 und plant, ab dem 1. November 2025 die Öffnungszeiten zu verlängern. Zukünftig wird die Gedenkstätte dienstags bis donnerstags von 10 bis 18 Uhr und freitags bis samstags von 11 bis 17 Uhr geöffnet sein. Zuvor waren die Öffnungszeiten aufgrund der vorläufigen Haushaltsführung der Stadt Leipzig und des Freistaates Sachsen seit Februar eingeschränkt.

In dieser angespannten finanziellen Situation musste die GfZL zudem ihr Bildungsangebot stark reduzieren. Bislang fanden nur vereinzelt Stadtteilrundgänge statt, die durch Spenden ermöglicht wurden. Gespräche mit Politiker:innen zur Sicherstellung einer stabileren Finanzierung wurden bereits geführt. Zudem erhält die GfZL Mittelaufwuchs von der Stiftung Sächsische Gedenkstätten für 2025.

Neue Projekte und virtuelle Ausstellungen

Ab dem 13. März 2025 startet das Projekt „Befreit in Leipzig 1945“. Im Rahmen dieses Projekts wird eine Plakatkampagne sowie eine virtuelle Ausstellung über das Kriegsende aus der Sicht der Zwangsarbeiter:innen angeboten. Diese virtuelle Ausstellung wird auf der Website der Gedenkstätte verfügbar sein und persönliche Zeugnisse in Form von Tagebüchern, Erinnerungsberichten, Briefen, Zeichnungen und Fotografien präsentieren.

Die Gedenkstätte hat die Absicht, ihre Angebote auszubauen und die Öffnungszeiten auf fünf Tage pro Woche zu erweitern, sobald die finanzielle Lage stabiler wird. Die Auseinandersetzung mit dieser dunklen Kapitel der Geschichte ist von entscheidender Bedeutung, um das Bewusstsein für die Auswirkungen der Zwangsarbeit in Leipzig zu schärfen und den Opfern eine Stimme zu geben. Weitere Informationen zu den Bildungse Angeboten und der Gedenkstätte können auf den websites Regioactive und Zwangsarbeit in Leipzig nachgelesen werden.