Mitteldeutsche Wirtschaft: Flaute trotz Hoffnung auf Rekordzahlen!
Der Konjunkturbericht für Leipzig zeigt flauen Optimismus in der mitteldeutschen Wirtschaft. Unternehmen kämpfen mit steigenden Kosten und rückläufigen Umsätzen.

Mitteldeutsche Wirtschaft: Flaute trotz Hoffnung auf Rekordzahlen!
Die mitteldeutsche Wirtschaft zeigt sich weiterhin in einem besorgniserregenden Zustand. Die aktuellen Ergebnisse des gemeinsamen Konjunkturberichts der Kammern aus Leipzig und Halle/Dessau, veröffentlicht am 16. Juni, besagen, dass es im Vergleich zum Vorjahr keine signifikante Verbesserung gab. Laut den Berichten von l-iz.de hat sich die Geschäftslage der Unternehmen weiter eingetrübt, und auch die Geschäftsaussichten zeigen keine nennenswerte Erholung. Diese Umfrage umfasst über 147.000 Unternehmen der Region und verdeutlicht die ernsten Herausforderungen, vor denen die Wirtschaft steht.
Die Präsentation der Ergebnisse wurde von Kristian Kirpal, Geschäftsführer der IHK Leipzig, und Thomas Keindorf, Geschäftsführer der HWK Halle, geleitet. Die Wirtschaft in Mitteldeutschland ist nicht nur mit konjunkturellen, sondern auch mit strukturellen Herausforderungen konfrontiert. Der Einfluss von hohen Energiepreisen und anhaltender Inflation sorgt für zusätzliche Belastungen bei Unternehmen und Haushalten.
Wirtschaftliche Lage und Herausforderungen
Die gesamte deutsche Exportwirtschaft befindet sich in einer Krise, die nicht erst mit der Corona-Pandemie begonnen hat. Während Sachsen und Sachsen-Anhalt möglicherweise 2024 neue Rekordzahlen beim Bruttoinlandsprodukt erreichen könnten, sind die preisbereinigten Werte rückläufig. In Sachsen wird ein Rückgang von 0,4 Prozent und in Sachsen-Anhalt von 0,9 Prozent prognostiziert.
Stagnierende Umsätze, steigende Arbeitslosigkeit und eine Zurückhaltung bei Investitionen prägen die derzeitige wirtschaftliche Situation. Der Konjunkturklima-Index für Mitteldeutschland liegt bei 32 Punkten, was im Vergleich zum Höchststand von 89 Punkten im Frühjahr 2018 einen dramatischen Rückgang darstellt. Unternehmen berichten über gesunkene Umsätze, steigende Betriebskosten und Sorgen über künftige Arbeitskosten.
Branchen und Zukunftsausblick
Einblick in die spezifischen Branchen zeigt, dass Unternehmen, die vor allem im Inland tätig sind, wie das Handwerk und Dienstleistungen, eine bessere Geschäftslage aufweisen als exportabhängige Industrien. Im Bereich der Industrie in Mitteldeutschland waren die Kostensteigerungen bei Energie und Arbeitskräften besonders stark spürbar, was die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen erheblich beeinträchtigt hat. Laut IHK Leipzig sank der Inlandumsatz um 7,5 Prozent, während der Auslandsumsatz um 12,4 Prozent auf 17,6 Milliarden Euro anstieg, was die Exportquote auf 37,9 Prozent erhöhte.
Die rückläufige Entwicklung zeigt sich auch in der verringerten Anzahl an mittelständischen Unternehmen, deren Zahl sich um 17 auf 502 vermindert hat. Die Beschäftigtenzahl ist um 0,5 Prozent auf 98.748 Personen gefallen. Trotz gewisser positiver Erwartungshaltungen haben sich die Geschäftserwartungen der Unternehmen lediglich leicht verbessert und verbleiben insgesamt auf einem negativen Niveau. Die Kammern fordern eine Stärkung der beruflichen Ausbildung und eine Verbesserung von Arbeitsanreizen.
Ein weiteres zentrales Thema ist die Haushaltsführung der Landesregierung. Der Haushaltsentwurf für 2025 und 2026 sieht drastische Kürzungen bei der Investitionsquote vor, was die Situation weiter anheizen könnte. Unternehmen fordern eine nachhaltige Senkung der Energiekosten und Steuersenkungen zur Entlastung der Wirtschaft.